Femizide und Gewalt: Wann wird der weiblichen Opfer gedacht? Foto: dpa/Christophe Gateau (Symbolbild)

Ludwigsburg ist vorangegangen: Dort gibt es nun einen Gedenktag, der Frauen als Gewaltopfer in den Mittelpunkt stellt. Zieht die Landeshauptstadt nach?

Ganz Deutschland hat am 10. März nach Ludwigsburg geblickt: Als erste Stadt in der Republik hat die Barockstadt einen eigenen Gedenktag für gewaltbetroffene Frauen eingeführt, zwei Tage nach dem internationalen Frauentag. Ein Vorbild auch für andere Städte? In Stuttgart steht das laut der Verwaltung aktuell nicht zur Debatte. Die Begründung: Es gebe schon eine ganze Reihe von Veranstaltungen zu dem Thema.

 

Gemeint ist die Veranstaltungsreihe, die jedes Jahr rund um den „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November geplant wird. Die Reihe setze sich mit „unterschiedliche Gewaltthemen“ auseinander, teilt eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Zeitung mit. Sie beginne mit dem „Trans*gender Day of Remembrance“ am 20. November – dem Gedenken an Menschen, die aus transfeindlichen Motiven ermordet wurden. Die rund 20 Veranstaltungen an diesen Tagen im November und Dezember würden sowohl von der Abteilung für Chancengleichheit bei der Stadt und weiteren städtischen Ämtern und Abteilungen, als auch von freien Trägern und Institutionen der Zivilgesellschaft gestaltet. Die Themen seien breit gefächert, es gehe unter anderem um häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, Femizide, psychische Gewalt, digitale Gewalt, Catcalling, finanzielle Einschränkungen und geschlechtsspezifische Gewalt im Kontext von Flucht. Die Ende November beginnende Veranstaltungsreihe dauere bis zum 10. Dezember, dem Tage der Menschenrechte, „an dem wir immer auf Frauenrechte im internationalen Kontext hinweisen“, so die Sprecherin der Stadt. Ebenfalls rund 20 Veranstaltungen habe die Stadt rund um den Internationalen Frauentag angeboten.

Da die Stadt mit den genannten Angeboten regelmäßig Zeichen gegen Gewalt an Frauen setze, werde ein zusätzlicher Gedenktag wie in Ludwigsburg aktuell nicht diskutiert, teilt die Sprecherin mit.