Egal ob Pollen, Kuhmilch oder Katzenhaare – immer mehr Menschen leiden unter einer Allergie. Um den Auslöser zu finden, kann ein Allergietest helfen. Welche Arztpraxis sich dafür eignet, erklärt eine Ärztin der Charité.
Ständiges Niesen, juckende Augen und eine laufende Nase – mit dem Frühling erreicht auch die Allergiesaison ihren Höhepunkt. Neben dem Heuschnupfen, der meist durch eine Pollen-Allergie ausgelöst wird, gibt es eine Reihe von Allergien, die sich auf die Lebensqualität auswirken können. Viele davon werden erst erkannt, wenn der Körper bereits Kontakt zum Auslöser hatte und entsprechend reagierte – wie bei einem Wespenstich.
Ursachen wie Wespengift, Milben, Schimmelpilze, Tierhaare oder Nahrungsmittel bezeichnen Mediziner auch als „Allergene“. Gerade „Nahrungsmittel-Allergien haben seit Anfang der 2000er-Jahre zugenommen“, erklärt Katja Nemat vom Ärzteverband Deutscher Allergologen in diesem Artikel. Etwa drei Prozent der Erwachsenen und vier bis sechs Prozent der Kinder seien nach Schätzungen von Experten in Deutschland betroffen.
Wo macht man einen Allergietest?
Ob bestimmte Allergene eine körperliche Reaktion auslösen und eine Allergie vorliegt, lässt sich mit einem entsprechenden Test abklären. Die Ärztin Chae-Yeong Eom wurde an der Charité Berlin ausgebildet; im Gespräch mit der Redaktion erklärt sie, welche Anlaufstellen für einen Allergietest geeignet sind:„Es gibt spezialisierte Allergologen, allerdings nicht sehr viele Praxen.“ Deswegen empfiehlt die Medizinerin den Besuch beim Hautarzt, denn „die haben meist auch einen Facharzt für Allergologie“. Auch einige Kinderärzte seien dafür qualifiziert.
Die drei häufigsten Test-Arten
Prick-Test
„Der Prick-Test geht schnell und wird am häufigsten eingesetzt“, meint Eom. Er komme bei Diagnosen von sogenannten „Sofort-Typ-Allergien“ wie Heuschnupfen oder Katzenhaaren zum Einsatz. Dabei werden potenzielle Allergene, also Auslöser auf der Haut aufgetragen und anschließend leicht eingeritzt. „Man sieht sehr schnell, ob eine Allergie vorliegt, da sich eine ‚Quaddel’, also eine Schwellung an der Stelle bildet, die oft gerötet ist und juckt“, erklärt die Medizinerin.
Epikutantest
Der Epikutantest, auch „Pflastertest“ genannt, eigne sich bei einem Verdacht auf eine Allergie, da die Symptome erst nach dem Kontakt auftreten. „Das kann bei Schmuck, der Nickel enthält oder bestimmten Duftstoffen in Parfüms oder Cremes der Fall sein“, informiert die Ärztin. Dazu klebe man Pflaster mit den möglichen Allergenen auf den Rücken. „Nach ein bis vier Tagen wird die Haut unter dem Pflaster auf Rötungen und Schwellungen untersucht.“
Provokationstest
Dieser Test kommt dann zum Einsatz, wenn beispielsweise ein Verdacht auf allergisches Asthma vorliegt. „Diesen Test machen jedoch nur Lungenärzte, da man ein Gerät zur Messung der Lungenfunktion braucht“, so Eom.