Gilt nicht nur für Kinder: vor und nach dem Essen Hände waschen. Foto: dpa

Da, wo viele Menschen sind, tummeln sich auch jede Menge Krankheitserreger. Wer also demnächst in den Urlaub fliegt, der sollte im Flugzeug und im Hotel auf seine Hände achten: Esstablett, Fernbedienung, Armaturen werden oft mit demselben Putzlumpen gesäubert.

Stuttgart - „Dreck macht Speck“, sagt der Volksmund und hat Recht. Das Immunsystem will schließlich herausgefordert werden, und das ist nicht der Fall in sterilen Umgebungen. Wenn der Hund dem Kind also übers Gesicht schleckt oder es sich das heruntergefallene Gummibärchen in den Mund stopft, dann ist das keine Katastrophe. Das härtet ab. Doch zwischen Abhärtung und Überforderung der Abwehrkräfte besteht ein Unterschied.

Viren, Bakterien und Parasiten fühlen sich besonders da wohl, wo sich viele Menschen aufhalten. Wer also mit Hunderten von Mitmenschen aus allen Ecken der Welt in ein Flugzeug steigt und dann in einem Hotel mit mehreren Hundert Gästen übernachtet, sollte ein paar einfache Hygienetipps beachten, um sich vor Infektionen und Erkältungen zu schützen - insbesondere, wenn man sich vielleicht schon angeschlagen fühlt.

Hygienefallen in Flugzeugen und Hotels

Im Flugzeug sind es der ausklappbare Tisch, die Armlehne, das Esstablett und vor allem die Fernbedienung für das Bordunterhaltungssystem, die täglich von unzähligen Händen angefasst werden. Die Passagiere davor, die Reinigungskräfte und die Crewmitglieder - bei so vielen Menschen weiß man nie, ob jemand nicht nur einen harmlosen Schnupfen weitergibt, sondern vielleicht eine gefährlichere Infektionskrankheit. Krankheitserreger können oft für Stunden auch in der extrem trockenen Luft einer Flugzeugkabine überleben.

In Hotels warten noch mehr potenzielle Hygienefallen. Dort wird es jede Hausdame hinter vorgehaltener Hand bestätigen: Trinken Sie nicht aus dem Zahnputzglas! Man kann nie wissen, mit welchem Lappen es abgewischt wurde. Aber nicht allein der Becher im Bad ist ein möglicher Infektionsherd. Die Dauer für die Reinigung eines Hotelzimmers darf heutzutage oft nicht mehr als zwölf Minuten dauern. Verständlich also, wenn da die Hygieneroutine eher oberflächlich ausfällt.

Tipp: Regelmäßig Händewaschen

So hat die US-Firma Travelmath in ihrer Studie „Hotel Hygiene Exposed“ festgestellt, dass Gästezimmer oft schmutziger als Schulen, Flugzeuge und die eigene Wohnung sind. Besonders viele Viren, Bakterien, Parasiten lauern auf allen Badoberflächen und Armaturen, auf der Fernbedienung, der Nachttischlampe, dem Lichtschalter und Schreibtisch.

Es handelt sich um typische Stellen, die jeder Gast mehrmals pro Tag berührt und die oft mit demselben Putzlumpen gesäubert werden. Das mag zwar nicht den hotelinternen Anweisungen entsprechen, aber für die gestressten Putzkräfte geht das einfach schneller. Doch Grund zur Panik gibt es kaum. Der meiste Dreck ist ungefährlich. Regelmäßiges Händewaschen gehört deswegen zur einfachsten Schutzmaßnahme, um sich nicht irgendwo anzustecken. Empfohlen wird vor und nach dem Essen.

Keimfrei säubern

Die meisten Objekte wie Lichtschalter oder Telefonhörer lassen sich außerdem mit einer Desinfektionslösung keimfrei säubern. Desinfektionstücher oder -mittel sollten Reisende ohnehin immer einpacken. Die erweisen sich gerade an Bord eines Fliegers als besonders hilfreich, denn wer will schon seinen Nachbarn durch den ständigen Besuch der Toilette, nur um die Hände zu waschen, belästigen?

Für die Fernbedienung und ähnlich empfindliche Dinge, denen die Desinfektion mit Flüssigkeiten nicht gut bekommt, gibt es ein ganz einfache Methode, um den direkten Hautkontakt zu vermeiden: Einfach von Zuhause eine mittelgroße Plastiktüte mitnehmen und damit den jeweiligen Bakterienknochen umhüllen.

So gehen übervorsichtige Urlauber in Sachen Hygienefallen auf alle Fälle auf Nummer sicher.