Der Gestaltungsbeirat besteht aus Architekten und Vertretern der Stadt. Foto: Jacqueline Fritsch

Der Wohnraum in und um Stuttgart ist knapp. An der Echterdinger Straße in Filderstadt-Bernhausen sollen nun 14 neue Wohnungen entstehen. Erst musste das Projekt aber am Gestaltungsbeirat vorbei – dieser tagte zum allerersten Mal öffentlich.

Plattenhardt/Bernhausen - An der Echterdinger Straße soll familienfreundlicher Wohnraum entstehen. Nunzio Cucuzzella will dort 14 unterschiedliche große Eigentumswohnungen mit Parkplätzen und einer kleinen Spielplatzfläche bauen. Da das geplante Gebäude städtebaulich relevant ist, wurde es im Gestaltungsbeirat diskutiert. Das Gremium tritt seit zwei Jahren zusammen; am vergangenen Freitag hat es zum ersten Mal öffentlich getagt.

57 bis 102 Quadratmeter groß sollen die Wohnungen sein. Im Erdgeschoss sind barrierefreie Wohnungen geplant. Philipp Englert vom Reutlinger Architekturbüro Hermann und Englert stellte die Pläne am Freitag dem Gestaltungsbeirat vor. „Wir haben es so geplant, dass der Zugang für Pkws über die Achalmstraße läuft“, sagte Englert. In einem abgesenkten Hof sollen die Anwohner parken können. Im Untergeschoss des Gebäudes gibt es Fahrradstellplätze und einen Abstellraum für Kinderwagen. Die Beiräte sind mit den Plänen weitestgehend einverstanden.

Erste öffentliche Sitzung

Der Gestaltunsgsbeirat besteht aus vier Architekten aus der Region und Vertretern des Gemeinderats. Entscheidungsgewalt hat das Gremium keine. Das Baurechtsamt und das Stadtplanungsamt entscheiden, welche Bauvorhaben im Beirat besprochen werden. Auch aus diesen Ämtern sitzen Vertreter im Gestaltungsbeirat. Bei jeder Sitzung darf der jeweilige Bauherr entscheiden, ob öffentlich getagt werden soll oder nicht. Nunzio Cucuzzella ist der erste, der seit Bestehen des Beirats einer öffentlichen Sitzung zustimmte. „Ich möchte jedem die Möglichkeit geben zu sehen, was ich mache“, sagte er.

Eckard Rosenberger, der Vorsitzende des Gestaltungsbeirats, freute sich darüber, einmal öffentlich zusammentreten zu dürfen. „Wir wünschen uns, dass die Menschen mehr über die Architektur in der Stadt diskutieren“, sagte er. Ziel des Beirats sei es, die Architektur in der Stadt zu verbessern. Gemeinsam mit den Bauherren wollen die Beiräte zu guten Lösungen gelangen.

Beirat heißt Bauvorhaben gut

Im Falle von Nunzio Cucuzzella ist das gelungen. Die Beiräte schlugen vor, dass die Stellplätze, die sowieso etwas abgesenkt geplant sind, überdacht werden, dass eine Tiefgarage entsteht. Das Dach könnte begrünt werden. Insgesamt kann das Gremium das Projekt „gut mittragen“. „Es gliedert sich gut ein und die Stadt ist sicherlich dankbar für neuen Wohnraum“, sagte Bärbel Hoffmann, die stellvertretende Vorsitzende des Beirats.

Im nächsten Schritt versuchen der Bauherr und die Architekten, die Vorschläge des Beirats umzusetzen. „Wir werden ausprobieren, wie wir das am besten machen können“, sagte Cucuzzella.