Der Piraten-Politiker Claus-Brunner soll vor seinem Suizid die Tötung eines Mannes schriftlich gestanden haben. (Archivfoto) Foto: dpa

Der tote Piraten-Politiker Claus-Brunner soll einen jüngeren Mann getötet und dann sich selbst das Leben genommen haben. Das soll ein Brief mit einem Geständnis belegen.

Berlin - Der Piraten-Politiker Gerwald Claus-Brunner hat einem Zeitungsbericht zufolge vor seinem Suizid die Tötung eines 29-jährigen Mannes gestanden. Wie die „Welt“ (Donnerstag) unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, machte er das Geständnis in einem Brief an einen Fraktionskollegen. Der Fall werde demnächst eingestellt, hieß es.

Die Berliner Staatsanwaltschaft wollte den Bericht am Mittwoch nicht bestätigen. Die Einstellung der Ermittlungen sei aber möglich, da es keinen Beschuldigten mehr gebe, sagte deren Sprecher Martin Steltner.

Berichte über Sackkarre nicht bestätigt

Der 44 Jahre alte Piraten-Politiker soll den 29-Jährigen laut Staatsanwaltschaft „durch stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper“ in dessen Wohnung im Berliner Stadtteil Wedding getötet haben. Anschließend soll er die Leiche in seine eigene Wohnung im Stadtteil Steglitz transportiert haben, wo er sich einige Tage später das Leben nahm.

Berichte, wonach er sein Opfer mit einer Sackkarre durch Berlin gefahren haben soll, bestätigte die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht. Sprecher Steltner sagte aber: „Die Leiche muss transportiert worden sein - wie auch immer.“ Die beiden Toten waren am Montag in Brunners Mietwohnung entdeckt worden. Sie lagen laut Steltner in verschiedenen Zimmern.

Claus-Brunner war 2011 als Mitglied der ersten Piratenfraktion ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen. Er trat stets mit Latzhose und Kopftuch auf und war dadurch bekannt geworden. Bei der Wahl am Sonntag verpassten die Piraten den Wiedereinzug ins Parlament.