Der Blick von den oberen Geschossen des Gewa-Towers in Fellbach reicht weit. Foto: Patricia Sigerist

Die Beteiligten an den Rettungsbemühungen für den insolventen Gewa-Tower in Fellbach, an dem die Arbeiten ruhen, haben sich in großer Runde über Lösungsansätze abgestimmt. Die Verhandlungen gehen in der kommenden Woche weiter.

Fellbach - Die jüngste große Gesprächsrunde um die Zukunft des Gewa-Towers lässt sich aus mehreren Perspektiven betrachten. Ungeduldige Fellbacher, denen die Bauruine täglich auffällig ins Auge sticht, schließen aus den sich inhaltlich wiederholenden Verlautbarungen trotz deren zur Schau gestelltem Optimismus, dass es nur langsam vorwärts geht. Es macht sich das Gefühl breit, dass die Verhandlungen lange andauern könnten.

Einzelheiten der diskutierten Lösungsansätze sind bisher nicht zu erfahren. Selbst nach einer großen Gesprächsrunde wie am Mittwoch werden die möglichen Wege zum Weiterbau und der bereitstehende Investor der Öffentlichkeit nicht genannt. Um die Gespräche nicht zu belasten und insbesondere auch die Vorschriften der Wertpapiergesetze einzuhalten, bleiben die Aussagen der Beteiligten notgedrungen vage.

Entscheidend für den Turm ist freilich die Sicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Ilkin Bananyarli von der Pluta Rechtsanwalts GmbH und der Anleihegläubiger. Bananyarli verhandelt geduldig und erklärte an diesem Donnerstag: „Gestern habe ich mit allen Beteiligten sehr gute Gespräche geführt. Das bestätigt mich in meiner Auffassung, dass wir eine Lösung für den Gewa-Tower erzielen werden.“

Anleihegläubiger, Wohnungskäufer, Hotelerwerber ziehen an einem Strang

Bei der großen Gesprächsrunde am Mittwoch fanden, so betont der vorläufige Insolvenzverwalter ausdrücklich, noch keine abschließenden Verhandlungen statt. Stattdessen haben die Teilnehmer, wie Vertreter der Anleihegläubiger, der Wohnungskäufer und der Hotelerwerber, Abstimmungsgespräche geführt, um über die Lösungsansätze für den Weiterbau des Wohnturms zu beraten.

„Die Gespräche machen deutlich, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, sagt der Pluta-Sanierungsexperte. Mit seinem Optimismus ist er nicht allein: „Die Gespräche zeigen, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Gewa-Tower weiter gebaut wird und wir die bestmögliche Lösung für die Anleihegläubiger erreichen werden“, sagt auch Hans-Jürgen Friedrich, Vorstandsmitglied der KFM Deutsche Mittelstand AG, die über ihren Mittelstandsanleihenfonds beim Turmprojekt investiert ist.

In Abstimmung mit den Anleihegläubigern arbeitet Bananyarli bereits in der kommenden Woche wieder mit Gesprächen an einer Lösung.