Vielseitige Sängerin: Linda Mioc beim Nachwuchswettbewerb Foto: LG/Max Kovalenko

Der Kulturverein ´s Dudelsäckle hat einen Nachwuchs-Wettbewerb für Sänger ausgerufen. Die Talente traten auf dem Burgholzhof an.

Stuttgart - Emanuella (13) seufzt. Soeben hat sie erfahren, dass sie mit ihrer Version des Cranberries-Hits „Zombie“ den Anfang machen soll. Sie ist die Erste beim „Saatgut“-Wettbewerb, den der Kulturverein ’s Dudelsäckle ins Leben gerufen hat. Am Samstag traten im Bürgerhaus Burgholzhof junge Talente an, um die Jury, darunter der Cannstatter Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler, zu überzeugen. Nicht gegeneinander, sondern miteinander.

Linda Mioc etwa fiebert geradezu mit, als die „6 Girlies“ auf der Bühne stehen. Die 16-Jährige trifft sich regelmäßig mit den jüngeren Mädels, um im Jugendhaus Burgholzhof mit ihnen Musik zu machen. Das sei ein schöner Nebenjob, schwärmt sie. Vor zweieinhalb Jahren stand Linda selbst zum ersten Mal vor Publikum. Inzwischen hat sie auch im Rahmen von Firmenfeiern oder bei einer selbst ins Leben gerufenen Aktion für Flüchtlingskinder gesungen. Entsprechend souverän wirkt ihre „Saatgut“-Darbietung – ein Medley aus Klassikern wie „In The Summertime“ von Mungo Jerry oder „Stand By Me“ von Ben E. King. „Eigentlich bin ich eher schüchtern und immer sehr aufgeregt, wenn es los geht“, gesteht sie überraschend. Anzumerken ist Linda die Nervosität kaum. Sie könne den Zuhörern noch häufiger ein Lächeln schenken, merkt die Jury an. Der erste Preis ist der Sängerin aufgrund ihrer Vielseitigkeit dennoch sicher.

Der nächste Auftritt ist denkbar

Der zweitplatzierte Timtim (18) hätte zusätzlich einen Sonderpreis für besondere Coolness verdient. Ohne Umschweife entert er die Bühne. Locker legt er eine Soul-Nummer hin, die zeigt, dass er genau weiß, wie er seine Stimme einzusetzen hat. Kaum ist der letzte Ton verklungen, schnappt sich der junge Mann seine Sporttasche und eilt davon. Der Fußballrasen ruft.

Für Emanuella hat es zum vierten Preis gereicht. Wichtiger als die Urkunde, die alle Teilnehmer des Nachwuchswettbewerbs bekommen, und die gewonnene Freikarte für den Zirkus ist für sie das Bewusstsein, es trotz des Lampenfiebers geschafft zu haben: Der erste Schritt in die Öffentlichkeit ist getan, ein nächster Auftritt denkbar.