Für die Kandidatinnen eine große Herausforderung: In der zweiten Folge von Germany’s Next Topmodel mussten sie sich einem Schneesturm stellen. Foto: ProSieben/Richard Hübner

In der zweiten Folge von Heidi Klums Castingshow mussten sich die Kandidatinnen in den Bergen eisiger Kälte und Wind stellen. Das Frauenbild der Sendung erfüllte alle Klischees. Eine der beiden Kandidatinnen aus dem Raum Stuttgart kam nicht in die nächste Runde.

Stuttgart - In Sommerkleidern im Schneesturm: In der zweiten Folge der 14. Staffel von Germany’s Next Topmodel am Donnerstagabend mussten Heidi Klums Models einige Strapazen über sich ergehen lassen. Auf einem schneebedeckten Berggipfel stellten sich die Kandidatinnen bei eisiger Kälte in Sommerkleidern einem Windblas-Gerät entgegen, das bei einigen Erstickungsangst auslöste. Heidi Klum rief gegen den Schneesturm an: „Haltet euch fest!“. Dazu dramatische Musik. All diese Szenen erinnerten an einen spannenden Bergsteiger-Action-Film – mit bizarren Momenten.

Glitzerschnee und Theresias Befreiung

In den Österreichischen Bergen wurden die Kandidatinnen von Wolfgang Joop im Catwalk-Laufen geschult und in einem inszenierten Schneesturm fotografiert. Kaum in den Bergen angekommen, konnten die Kandidatinnen sich vor Vorfreude nicht zurückhalten, Heidi wurde fast umgerannt. Über die „Challenge“, das Fotoshooting im Schnee, sagte Kandidatin Theresia: „Ich liebe Schnee, er glitzert, er funkelt, und er fällt auf – so wie ich.“ Sie rührte Designer Wolfgang Joop zu Tränen, als sie ihm danach in einer innigen Umarmung mit leuchtenden Augen erklärte, er habe sie befreit: „Vielen, vielen Dank für deine Tipps. Ich habe alles versucht, sie umzusetzen. Dankeschön. Wie eine Befreiung.“

Joops Emanzipations-Training

Joop wollte den Frauen „einen modernen, relaxten Gang beibringen, der auch Selbstbewusstsein ausstrahlt.“ Dazu sollten sie im Bikini um das Becken eines Hallenbads laufen. Mit Sätzen wie „Ihr geht alle ein bisschen so, als ob ihr euch schämt, anstatt zu zeigen: ‚Ich bin die Venus, ich bin Braut, ich bin stolz‘“ und „Schatzi“ versuchte er die Frauen zu coachen. Doch seine Bemühungen scheiterten bei Anastasiya: Der Heidelbergerin mit russischen Wurzeln riet er, zu ihrer natürlichen Haarfarbe zurückzukehren. Diese erwiderte: „Blond passt besser zu mir. Ich bin eher eine leichte Persönlichkeit, ich denke nicht viel nach.“ In der neuen Staffel wollte Heidi eigentlich verstärkt auf „Personality“ und „Diversity“ achten.

Die „Personality“

Ein starkes Persönlichkeitsprofil hat Jasmin alias „Joy“. Die verträumte 18-Jährige sorgte für einige „Hä?“-Momente. Zum Beispiel als sie Heidi einen kleinen Kaktus schenkte, der ihr irgendwie aus der Tasche auf den Boden fiel. Später erklärte sie: „Ich dachte, Heidi findet es bestimmt cool, so einen kleinen Kaktus zu haben.“ Wollte sie damit nicht noch etwas anderes sagen? Sie war es auch, die sich in der allerersten Folge als einzige getraut hatte, von der mit Süßigkeiten gedeckten Tafel zu essen. Ob sie Heidis Ideal von „Personality“ entspricht, wird sich noch herausstellen. Definitiv in Heidis Bild passt hingegen Tatjana, die früher ein Junge war. Damit repräsentiert in der Sendung die angestrebte „Diversity“.

Zickenkrieg und Erdbeerwoche

Bei all den netten „Mädchen“ fehlte auch der obligatorische Zickenkrieg nicht. Ausgerechnet die vermeintlichen Freundinnen Enisa und Vanessa bekamen sich in die Haare, weil Enisa sich von Vanessa ausgenutzt fühlte - diese wolle nur Aufmerksamkeit. Der Streit wurde jedoch beigelegt: Vanessa habe ihre Periode gehabt, und in der „Erdbeerwoche“ sage man eben Dinge, die man nicht so meine. Maria und Marlene, die beiden Kandidatinnen aus dem Raum Stuttgart, hielten übrigens zu Enisa.

So steht es um die Stuttgarter Kandidatinnen

Maria aus Neckarsulm blieb auch in der zweiten Folge stark im Hintergrund, doch konnte sich am Ende über ein Foto von Heidi freuen. Marlene aus Stuttgart konnte Heidi hingegen wieder nicht überzeugen. Sie war schon in der ersten Folge nur durch eine Joker-Karte von Lena Gercke weitergekommen. Die 19-Jährige war vor allem der Gemeinschaft wegen traurig. Vielleicht sollte sie es in einem echten Bergsteiger-Film probieren: Sie zeigte sich auch in der zweiten Folge bodenständig und natürlich. Dass sie in einer einfachen Wander-Hütte schlafen musste, machte ihr im Gegensatz zu vielen anderen nichts aus.