Michael Michalsky mit der zweitplatzierten Kandidatin Julianna im engen Body. Foto: Getty Images Europe

Knapp, knapper, die Outfits von „Germany’s next Topmodel“. In den vergangenen Wochen wurde fast keine Sendung im deutschen Fernsehen so kritisiert, wie die Modelshow von Heidi Klum. Das sagen die Juroren Michael Michalsky und Thomas Hayo zu den Vorwürfen.

Düsseldorf - Nach vier Monaten geht die dreizehnte Staffel von „Germany’s next Topmodel“ zu Ende. Die Gewinnerin kommt aus Stuttgart-Möhringen und kann ihr Glück kaum fassen. In einem früheren Gespräch mit unserer Zeitung hatte Oluwatoniloba Dreher-Adenuga gesagt, dass sie vor allem für jüngere Frauen ein Vorbild sein möchte. Doch gerade daran zweifeln viele Zuschauer.

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Während ihrer Ausstrahlung hatte die Castingshow von Heidi Klum immer wieder Kritik für das dort vermittelte Frauenbild erfahren. „So viel Nacktheit gab es noch nie“ sagt Juror und Modedesigner Michael Michalsky vor laufender Kamera, während sich die leicht bekleideten Mädchen mit nackten Männern ablichten lassen.

Hayo freut sich über ein „breites Schönheitsideal“

Auch im Finale könnten die Outfits nicht knapper sein. Für die Juroren ist das jedoch kein Grund zur Beunruhigung: „Das Frauenbild in der Sendung ist so, wie ich es persönlich auch empfinde“, sagt Michalsky und weist auf sein Unternehmen hin, in dem 95 Prozent der Angestellten weiblich seien. „Ich bin schon immer der Meinung, dass Schönheit in unterschiedlichen Nuancen existiert. Unabhängig von Hautfarbe, sexueller Orientierung, Geschlecht oder Alter.“

Auch Kreativ-Direktor und Model-Coach Thomas Hayo ist der Meinung, dass sich das Schönheitsbild im Model-Business zum Besseren verändert hat: „Es existiert ein breiteres Schönheitsideal“, sagt Hayo, „Die Mädchen haben sich verändert und das wird auch in der Sendung reflektiert.“

Michalsky ist stolz auf die Vielfalt der Models

Und tatsächlich: In den letzten Episoden der vergangenen Staffel beweisen sich die Mädchen in neuen, ganz untypischen Rollen. So werden sie für ein Fotoshooting zum männlichen Model und bestreiten den Laufsteg anschließend mit glitzernden Drag-Queens, die auch in der finalen Folge zum Highlight des Abends werden.

Anders sei eben das neue normal, betont Michalsky immer wieder und versichert, dass das jeder Beteiligte bei „Germany’s next Topmodel“ so denkt. „Sonst würde ich mich in der Sendung auch nicht so wohlfühlen“, sagt er und lacht. Für ihn sei die Vielfalt im Modebusiness völlig normal. „Und wenn das jemand nicht so empfindet, dann freue ich mich heute umso mehr, dass eine Toni die Sendung gewonnen hat“, meint er über das Stuttgarter Model mit nigerianischen Wurzeln.