Angehörige der Germanwings-Katastrophe treffen sich am Freitag zum gemeinsamen Gedenken in den französischen Alpen. Der Germanwings-Airbus war am 24. März auf seinem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in ein Bergmassiv gerast. Foto: Getty Images Europe

Es soll ein letzter Abschied von den Toten sein: Vier Monate nach der Germanwings-Katastrophe gedenken am Freitag etwa 300 Angehörige in den französischen Alpen der Opfer.

Le Vernet - Genau vier Monate nach der Germanwings-Katastrophe gedenken heute mehrere Hundert Angehörige in den französischen Alpen der Opfer.

Im kleinen Ort Le Vernet in der Nähe der Absturzstelle kommen sie am Nachmittag zu einer religionsübergreifenden Trauerfeier zusammen. Außerdem wird ein Teil der nach dem Absturz gefundenen sterblichen Überreste in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt. Sie konnten von den französischen Kriminalexperten nicht einzelnen Toten zugeordnet werden.

Der Airbus war am 24. März auf seinem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in das Bergmassiv gerast. Nach Überzeugung der Ermittler hatte der Copilot die Maschine absichtlich auf Crashkurs gelenkt und 149 Menschen mit in den Tod gerissen.

Mehr als 300 Angehörige und Begleiter angemeldet

Die Trauerfeier findet an der Gedenkstele statt, die kurz nach dem Absturz aufgestellt worden war. Außerdem ist eine Andacht auf dem Friedhof der Gemeinde vorgesehen.

Nach Angaben der Germanwings-Mutter Lufthansa haben sich mehr als 300 Angehörige und Begleiter angemeldet. Der Konzern organisiert den Transport der Hinterbliebenen zur Absturzstelle und hatte dafür unter anderem zwei Sonderflüge von Düsseldorf und Barcelona am Freitagmorgen geplant. Auch der Beauftragte der Bundesregierung für die Angehörigen, Steffen Rudolph, reist zu der Zeremonie. Veranstalter ist die Präfektur von Digne-les-Bains.

Die Feier ist auch ein letzter Abschied von den Toten. Nach der Katastrophe konnte die französische Gendarmerie nur einen Teil der gefundenen sterblichen Überreste konkret einzelnen Opfern zuordnen. Deshalb hat man sich zu der anonymen Beisetzung der nicht identifizierten Teile entschieden. Die identifizierten Überreste sind inzwischen nach Angaben Rudolphs mit einer einzigen Ausnahme zurück in ihre Heimat gebracht worden.

In den vergangenen Tagen hatte es einen öffentlichen Streit zwischen Vertretern von Angehörigen und der Lufthansa über die Höhe des Schmerzensgelds gegeben.

An der Absturzstelle selbst sind inzwischen die Vorbereitungen für die Säuberung von Öl und Kerosin abgeschlossen. Nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers wurde das Gebiet aufwendig kartographiert, ab kommender Woche soll dann das verschmutzte Erdreich abgetragen werden. "Die Arbeiten sollen bis Herbst abgeschlossen sein."