Lautmaler des Dialekts: Markus Manfred Jung Foto: /Markus Manfred Jung

Markus Manfred Jung bringt in seinen Gedichten den alemannischen Dialekt auf zeitgemäße Weise zum Leuchten. Dafür wird er in diesem Jahr mit dem Gerlinger Lyrikpreis ausgezeichnet.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass Mundart-Dichtung mit Literaturpreisen bedacht wird. Dem im Südschwarzwald aufgewachsenen Autor Markus Manfred Jung wurde diese Ehre nun zuteil. Für sein im Alemannischen verfasstes Werk erhält er in diesem Jahr den Gerlinger Lyrikpreis. Jungs Bände tragen Titel wie „Wenn i e rebschtock wär“, „Nebelgischt“ oder „verfranslet diini flügel“, in seinen Gedichten „dräut s über d Hörner her“.

Der 1954 in Zell im Wiesental geborene Autor, Sohn des alemannischen Mundartdichters Gerhard Jung, bringe die Mundart, in der er lebt in einer zeitgemäßen Art und Weise zum Klingen und Leuchten, jenseits aller Tümelei, begründet die Jury ihre Entscheidung. Da Jung seine Dialektgedichte selbst ins Hochdeutsche übersetze, löse er die der Mundart eigene Hermetik auf und entgrenze die Sprache.

Der von der Petra Schmidt-Hieber-Literaturstiftung zum vierten Mal vergebene Gerlinger Lyrikpreis ist mit 10 000 Euro dotiert. Die öffentliche Preisverleihung findet am Dienstag, dem 11. Oktober in der Stadtbücherei Gerlingen statt.