Ministerpräsident Winfried Kretschmann Foto: imago images

Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann geht mit einer persönlichen Erklärung an die Öffentlichkeit. Wegen der Erkrankung seiner Frau Gerlinde zieht er sich teilweise aus dem Wahlkampf zurück.

Stuttgart - Die Erklärung hat selbst enge Parteifreunde überrascht. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat in einer öffentlichen Erklärung auf die Brustkrebserkrankung seiner Frau Gerlinde hingewiesen.

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“, schreibt Kretschmann, „eigentlich ist es eine rein persönliche Angelegenheit. Meine Frau und ich haben gemeinsam entschieden, sie dennoch öffentlich zu machen. Meine Frau Gerlinde ist an Brustkrebs erkrankt. Es geht ihr den Umständen entsprechend, aber es kommen nun schwere Zeiten auf sie zu. Ich will für sie da sein, so gut es geht.“

Regierungstermine nimmt Kretschmann weiterhin wahr

Er werde in der „schwierigen Lage“ für das Land seine Arbeit als Ministerpräsident weiterhin mit vollem Einsatz fortführen, fährt Kretschmann fort. „Termine, die das Regierungsgeschäft nicht betreffen, werde ich aber nicht immer wahrnehmen können. Dazu gehören auch Termine im anstehenden Wahlkampf. Ich brauche diese Zeit, um meiner Frau beizustehen. Dafür bitte ich um Verständnis.“ Davon sind laut Staatsministerium allerdings nicht alle Termine betroffen. „Das wird nicht die Mehrheit der Termine sein“, erklärte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet am Freitag.

Er wisse, so Kretschmann, dass viele Menschen diese Situation aus eigener Erfahrung kennen oder Angehörige und Freunde haben, die eine solche Erkrankung durchmachen mussten. „Deshalb sind wir dankbar für Ihre Anteilnahme. Aber wir bitten darum, von Nachfragen abzusehen.“

Seit 1975 sind Gerlinde und Winfried Kretschmann verheiratet

Kretschmann ist seit 1975 mit Gerlinde verheiratet und Vater von drei Kindern. Die Familie wohnt in einem Stadtteil von Sigmaringen. Gerlinde Kretschmann war bis 2011 Grundschullehrerin in der Grundschule Bingen bei Sigmaringen. Sie sucht als „First Lady“ nicht oft das Rampenlicht, verfügt aber vielleicht gerade deshalb über eine hohe Popularität.