Diese Hundewelpen wurden aus einem Transporter gerettet. Foto: Polizei

Fast alle Hundewelpen und Katzenbabys, die aus einem slowakischen Transporter befreit wurden und ins Tierheim Stuttgart kamen, sind krank. Ein Kätzchen ist bereits gestorben. Die Tierheimleiterin hofft nun auf zwei Dinge.

Stuttgart - Ein Katzenbaby hat das Martyrium nicht überlebt. Das Kätzchen ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben. Woran, das „wird gerade untersucht“, sagt Marion Wünn, Leiterin des Tierheims Botnang. Sie hofft inständig, dass das Junge nicht an einer ansteckenden Krankheit litt. Denn dann befürchtet sie, dass eine Seuche ausbrechen könnte, schließlich ist das Kätzchen mit 20 Artgenossen im Alter von fünf bis sieben Wochen und 93 Hundewelpen im Alter zwischen fünf Wochen und fünf Monaten ins Tierheim gekommen.

Die Polizei hatte am Dienstagabend bei Leonberg einen Transporter aus der Slowakei gestoppt, der bis zur Decke mit Drahtkäfigen gefüllt war. Die Beamten stellten fest, dass etliche Tiere viel zu jung für den Transport waren. Zudem waren die Katzen krank. Daraufhin wurde der Weitertransport der Tiere nach Spanien untersagt, diese wurden ins Tierheim Botnang gebracht.

„Es ist alles dabei, was gerade in ist“

Wünn und einige Pfleger versorgte die Tiere noch in der Nacht, die Quarantänestation wurde zum Welpenhaus umfunktioniert. Dort geht es nun beengt zu – da es sich bei den Hunden vorrangig um kleinwüchsige Rassen handelt, sei das Problem nicht ganz so gravierend. „Vom Zwergspitz über den Chihuahua bis zum Pinscher ist alles dabei, was gerade in ist“, sagt Wünn.

Am Mittwoch kamen vier Amtsveterinäre ins Tierheim, um die Tiere zu untersuchen und zu kategorisieren. Dabei stellte sich heraus, dass die Tiere in einem sehr schlechten Zustand sind. 18 Katzen seien krank. Die Hundewelpen seien verwurmt. Etliche Hunde litten zudem an blutigem Durchfall. Es besteht der Verdacht, dass es sich um eine Paravirose, eine hoch ansteckende Viruserkrankung handelt. Als lebensbedrohlich hatten die Tierärzte den Zustand von zwei Hunden eingeordnet. Auch Wünn befürchtet, dass „einige Tiere noch auf der Kippe stehen“. Umso größer ist ihre Sorge, dass „die Behörden die Tiere wieder zum Rücktransport in die Slowakei freigeben“ Denn ihrer Einschätzung nach würden das einige nicht überleben.

Der Zustand von zwei Hunden ist lebensbedrohlich

Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz will sich dahingehend noch nicht festlegen. „Zunächst müssen die kranken Tiere gesund werden. Danach wird in Abstimmung mit den zuständigen Behörden das weitere Vorgehen festgelegt“, so der stellvertretende Pressesprecher Jürgen Wippel. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet.

Beim Tierheim melden sich indes Dutzende an Interessenten. „Wir können die Tiere aber nicht vermitteln – selbst wenn sie bei uns bleiben dürfen, geht das frühestens in drei bis vier Wochen“, sagt Wünn. Sie bittet um Verständnis – und um Geldspenden, die dringend benötigt werden.