Viele Jahre lang berichtete Gerd Diebold in Weil der Stadt als Nachtwächter von den alten Zeiten in der Keplerstadt. Er war seiner Geburtsstadt stets verbunden. Nun ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.
Die Laterne leuchtet nicht mehr: Gerd Diebold hat viele Jahre lang als Weil der Städter Nachtwächter den Menschen die Geschichte der Keplerstadt nähergebracht. Nun ist das Weiler Urgestein am 25. Oktober im Alter von 85 Jahren gestorben. Diebold, unter anderem Träger der Bürgermedaille in Silber, war 1939 in Weil der Stadt geboren worden und hatte sich stets engagiert.
Mit 23 Jahren der erste Wassermeister von Weil der Stadt
Im Alter von 23 Jahren wurde er zum Beispiel der erste Wassermeister von Weil der Stadt. 40 Jahre lang war er für die Versorgung der Bewohner mit frischem Wasser verantwortlich. Es gibt an der Stadtmauer nahe des Roten Turms seit 2014 sogar einen Gerd-Diebold-Brunnen. Schon 1968 trat er in den Heimatverein, war neun Jahre lang Vorstand und in vielen Jahren in unzählige Projekte zur Heimatgeschichte involviert.
Doch vielen dürfte Diebold als Nachtwächter in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit seinem Kollegen Manfred Nittel schlüpfte er bis zu seinem Tod 23 Jahre lang in die Kluft. Das Duo zog dann abends und nachts durch die Weiler Gassen und erzählte den Teilnehmern der Rundgänge Geschichten aus der Vergangenheit. 2022 folgte die Ehrung der Stadt für 20-jährige Tätigkeit, eine Gasse bei der katholischen Kirche St. Peter und Paul wurde nach ihnen benannt. „Die kunstvollen Straßenschilder dafür fertigte Gerd Diebold an. Und den Hahn auf dem Kirchturm hat er ebenfalls renoviert“, schrieb die LKZ im vergangenen Jahr, als Diebold die Bürgermedaille erhielt. Kunsthandwerk war Diebolds große Leidenschaft.
Ständig Ideen für neue Projekte
Noch im vergangenen Jahr hatte er ständig neue Ideen für weitere Projekte. Diese wird nun ein anderer fortsetzen müssen – auch wenn Gerd Diebold für Weil der Stadt wohl unersetzbar sein wird.