Die Grundschule Beutelsbach und das Stiftsbad sollen abgerissen werden. Foto: Gottfried Stoppel

In Weinstadt stehen der Abriss des Stiftsbads sowie die Umgestaltung rund um Rathaus und Stadtbücherei an. Und es gibt noch weitere Millionenvorhaben.

Die Grundschule Beutelsbach und das benachbarte Stiftsbad sollen abgerissen werden und an ihrer Stelle abschnittsweise ein neuer Schulbau nebst Kita entstehen. Auf diese Weise soll nach dem städtischen Schulentwicklungsplan nach den Grundschulen in Großheppach und Endersbach auch die Beutelsbacher auf einen Ganztagsbetrieb ausgerichtet werden und der Campus-Gedanke mit Schule und Kita an einem Ort seine Fortsetzung finden.

Das Mammutprojekt soll 20 Millionen Euro kosten

Für das Mammutprojekt, dessen Planung 2025 starten soll, rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten in Höhe von circa 20 Millionen Euro – Geld, das die Kommune bereits heute nicht hat. Zumal zuvor noch andere Millionenvorhaben anstehen, allen voran die Erweiterung der Silcherschule in Endersbach, deren Baukosten aktuell auf 16,3 Millionen Euro geschätzt werden.

Ein weiteres städtebauliches Projekt in der Beutelsbacher Ortsmitte ist der beabsichtigte Abriss der Feuerwehr und der Bau des Wohnquartiers Floriansweg an seiner Stelle – sobald das geplante zentrale Feuerwehrhaus umgesetzt ist. Zudem soll der Bereich ums Rathaus und die neue Stadtbücherei mit Buhl-, Markt- und Ulrichstraße sowie dem Marktplatz klimagerecht umgestaltet werden.

„All diese Dinge müssen gut und rechtzeitig geplant werden und erfordern einen enormen Kraftakt“, sagte der Baubürgermeister Thomas Deißler jüngst im Gemeinderat über die Vorhaben. „Dazu wollen wir eine Mischung aus Investitionszuschüssen und Grundstückserlösen generieren, damit sie finanzierbar werden.“ Im Konkreten bedeutet dies: Die Stadt möchte eine Aufnahme der Beutelsbacher Ortsmitte in das Landessanierungsprogramm beantragen.

„Es gibt gar keinen anderen Weg, als ein Konzept zu machen, das einen Großteil der Kosten refinanziert“, betonte Matthias Weber. Die Sorge aus den Reihen des Gemeinderats, man könne sich mit dem neuerlichen Antrag auf eine Ortskernsanierung für die geplante Umgestaltung der Endersbacher Einkaufsstraße selbst Konkurrenz machen, teilte der stellvertretende Leiter des Stadtplanungsamts nicht. Die städtebauliche Neuordnung des Birkel-Areals als Gewerbegebiet, die man Ende dieses Jahres werde abschließen können, sei ein „gutes Argument“ dafür, an dessen Stelle wiederum ein zweites Sanierungsprojekt zu beginnen. Derweil versuchte Deißler dem Gemeinderat seine zweite Sorge zu nehmen, dass man sich angesichts des Umfangs des Sanierungsgebiets in Beutelsbach übernehme, indem er klarstellte: „Der Antrag ist kein Bauprogramm. Welche Maßnahme in welchem Jahr umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.“

Der Grundschulneubau drängt

Für eines der Projekte drängt indes sehr wohl die Zeit: den Grundschulneubau. Wenn man diesen – wie in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehen – angehen wolle, müsse man sich jetzt an seine Planung machen, sagte der Stadtplanungsamtsleiter Dennis Folk: „Wenn wir das jetzt nicht machen, ist der Zug abgefahren.“