Der Angeklagte bespricht sich im Gerichtssaal mit seinen Anwälten. Foto: dpa

56 Millionen Euro Schaden soll ein Apotheker aus Bottrop mit gestreckten Krebs-Medikamenten verursacht haben. Zu dem Fall äußern will er sich nicht.

Essen - Im Prozess um angeblich gestreckte Krebsmedikamente will sich der angeklagte Apotheker aus Bottrop selbst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Seine Verteidiger griffen am Dienstag die Staatsanwaltschaft scharf an und bezeichneten die Ermittlungsergebnisse als „unbrauchbar“. Der Vorwurf, dass Medikamente systematisch unterdosiert seien, könne nicht stimmen. Studien zeigten, dass von dem Bottroper Apotheker belieferte Ärzte bei ihren Patienten „eine deutlich höhere mittlere Überlebensrate“ erzielt hätten, argumentierten die Verteidiger.

Schaden von 56 Millionen Euro

Die Anklage wirft dem 47-Jährigen vor, massenhaft Krebsmedikamente gepanscht zu haben. Mindestens 1000 Krebskranke sollen betroffen sein. Lieferungen der Medikamente sollen auch nach Baden-Württemberg gegangen sein. Allein bei den gesetzlichen Krankenkassen soll ein Schaden von 56 Millionen Euro entstanden sein.