Das Internet hat viel verändert - und nicht immer nur zum Guten. "Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin etwa findet, das Netz habe die Fan-Kultur vergiftet.

Zeiten ändern sich: "Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin (70) glaubt, das Internet habe verändert, wie sich Fans ausdrücken - und dass das, was sie zu sagen haben, manchmal "toxisch" sei. Der Autor vom "Lied von Eis und Feuer" diskutierte am Freitag mit dem Film-Kritiker Leonard Maltin (68) in dessen Podcast über Fankultur.

Sie möchten die finale Staffel von "Game of Thrones" in Ihre Sammlung aufnehmen? Dann gleich bei Amazon bestellen!

Beide hatten ihre Anfänge in der Prä-Internet-Ära mit dem Schreiben von sogenannten "Fanzines", also Fan-Magazinen, gemacht und debattierten unter anderem, dass das Internet den Fans eine mächtigere Stimme gegeben habe. Das ist aus Sicht des "GoT"-Erfinders nicht nur positiv. "Das Internet ist auf eine Weise toxisch, wie es die alte Fan-Kultur - die Comic-Fans und Science-Fictions-Fans dieser Tage - nicht war", sagte Martin. Zwar habe es Meinungsverschiedenheiten gegeben, aber "das war nichts im Vergleich zu dem Wahnsinn, der dir im Internet begegnet."

Der Begriff "toxisch" meint in diesem Zusammenhang eine Diskussionskultur, die geprägt ist von Beleidigungen und Schmähungen, die sich meist gegen Geschlecht oder Hautfarbe richten, und generellem Nicht-Zuhören. Oftmals können sich Äußerungen von Fans zu ihren Lieblings-Serien oder Filmen auch in eine richtige Wut steigern - so geschehen etwa mit der finalen Staffel von "Game of Thrones", als über eine Million Fans schließlich sogar mittels (völlig aussichtsloser) Petition versuchten, die Serienmacher dazu zu bewegen, die komplette Staffel neu zu drehen.

Immerhin: Enttäuschte Fans dürfen auf mehrere "Game of Thrones"-Spinoffs hoffen. Da dämpfte der Westerors-Schöpfer allerdings vorsorglich schon mal die Erwartungen. Im selben Podcast sagte Martin: "Das Ausmaß des Erfolges von ,Game of Thrones' - dass es weltweit so erfolgreich ist und so derartig in die Kultur eindringt - das hätte niemand erwarten können. Und ich erwarte nicht, dass es nochmal passiert." Die Beliebtheit von "GoT" sei "ein bisschen surreal", meinte er.