Die Volks- und Raiffeisenbankne im Kreis verbuchen weiterhin Zuwächse. Foto: Stoppel/Archiv

Bilanz zum Geschäftsjahr 2018: Die Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis sind mit der Geschäftsentwicklung zufrieden.

Bilanz - Trotz der weiterhin anhaltenden Nullzinsphase und hohem Kostendruck berichten die Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis von „zufriedenstellenden Ergebnissen im Geschäftsjahr 2018“. Mit mehr als fünf Prozent Wachstum sowohl bei den Krediten (plus 5,8 Prozent) als auch bei den Einlagen (plus 5,3 Prozent) sei der Zuwachs sogar höher ausgefallen als im Vorjahr, berichtete der Vorsitzende der Kreisvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken, Hans R. Zeisl, beim Pressegespräch zu den Jahresergebnissen der sechs eigenständigen Genossenschaftsbanken im Kreisgebiet. Sein Urteil zum Jahreswechsel: „Das genossenschaftliche Geschäftsmodell zeigt sich auch in der Nullzinsphase äußerst widerstandsfähig.“

Bilanzsumme der Genossenschaftsbanken im Rems-Murr-Kreis wächst

Grund für das vergleichsweise gute Ergebnis trotz unvermindert schwieriger Rahmenbedingungen seien vor allem Kostendisziplin und deutlich verbesserte Provisionsergebnisse. Mit einem Plus von gut 3,8 Millionen Euro (6,9 Prozent) haben diese laut der 2018er-Bilanz den Rückgang von etwa 3,2 Millionen beim Zinsüberschuss mehr als ausgeglichen. Die Bilanzsumme der sechs im Kreis aktiven Genossenschaftsbanken ist gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent auf nunmehr 11,4 Milliarden Euro gestiegen. Die Zuwächse zeigten, so der stellvertretende Vorsitzende der Kreisvereinigung, Jürgen Beerkircher, dass gerade in Zeiten hoher Veränderungsgeschwindigkeit und dem allgemeinen Verlust der Kundennähe „Genossenschaftsbanken als Hort der Sicherheit und Zuverlässigkeit überaus geschätzt werden“.

Sorge wegen der Nullzinspolitik

Unglücklich sind die Genossenschaftsbanker mit der „neuerlichen geldpolitischen Abschaffung der Zinsen“ – die dauerhafte Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank, so betonte Zeisl, „bestraft nicht nur die deutschen Sparer, sie enteignet sie über die negative Realverzinsung zugleich“. Besorgniserregend seien auch weiterhin die regulatorischen Anforderungen, die vor allem kleine und mittlere Banken überproportional belasteten. Nicht zuletzt deshalb sei der Verwaltungsaufwand trotz strenger Kostendisziplin um etwa 1,5 Millionen Euro (knapp ein Prozent) gestiegen. Ungeachtet dessen weist da Betriebsergebnis der Genossenschaftsbanken bei 91,5 Millionen Euro ein Plus von drei Prozent auf.

Die Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis haben zurzeit etwa 1380 Mitarbeiter in 158 Filialen – bei mehr als 260 000 Mitgliedern. Die Steuerlast liegt im Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich bei rund 33,2 Millionen Euro. Mit gut 1,6 Millionen Euro unterstützen die Genossenschaftsbanken anno 2018 laut der eigenen Bilanz überdies gemeinnützige und karitative Organisationen im Rems-Murr-Kreis.