Bei Frauen stehen trotz gleicher Arbeit kleinere Zahlen auf dem Kontoauszug. Foto: dpa-Zentralbild

Dass der Weltfrauentag Beachtung verdient, unterfüttert eine aktuelle Auswertung der EU-Statistikbehörde. Demnach ist das Verdienstgefälle zwischen Männern und Frauen nach wie vor problematisch.

Luxemburg - Frauen verdienen in Deutschland weiterhin deutlich weniger als Männer - im Schnitt 21,5 Prozent. Im EU-Vergleich war die Lohnlücke im Jahr 2016 lediglich in Estland (25,3 Prozent) und in Tschechien (21,8 Prozent) größer als in Deutschland, wie aus aktuellen Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat hervorgeht. Seit 2011 haben sich die Einkommen von Frauen und Männern demnach in fast allen EU-Staaten angenähert.

Bei den Daten handelt es sich um Differenzen im sogenannten unbereinigten „Gender Pay Gap“, das heißt um die Unterschiede in den allgemeinen durchschnittlichen Stundenverdiensten. Sie gehen darauf zurück, dass Männer und Frauen überwiegend in unterschiedlichen Branchen und Berufen tätig sind. Die Daten sagen daher noch nichts darüber aus, ob Frauen für vergleichbare Tätigkeiten schlechter bezahlt werden als Männer.

Frauen verdienen in der EU 16 Prozent weniger als Männer

Eurostat zufolge verdienten Frauen in der EU 2016 im Durchschnitt rund 16 Prozent weniger als Männer. Am niedrigsten sind die Lohnunterschiede in Rumänien (5,2 Prozent), Italien (5,3 Prozent) und Luxemburg (5,5 Prozent). Allerdings sind in Rumänien und Italien die Erwerbstätigenquoten von Frauen im EU-Vergleich sehr niedrig. Zwischen 2011 und 2016 glichen sich die durchschnittlichen Einkommen von Frauen und Männern in Rumänien, Ungarn, Österreich und Spanien am meisten an - um zwischen 3,4 und 4,4 Prozentpunkte. In Portugal und Slowenien wurde die Lücke jeweils um rund 4,5 Prozentpunkte größer. In Deutschland tut sich Eurostat zufolge wenig: Der Lohnunterschied verringerte sich innerhalb von fünf Jahren um 0,9 Prozentpunkte.