Wie kann das Abitur bundesweit einheitlich werden? Foto: dpa

Der eine macht sein Abitur in Hamburg, der andere in Baden-Württemberg - vergleichbar sind sie oft aber nicht. Das soll sich ändern. Ab 2017 soll es einen gemeinsamen Aufgabenpool geben, aus dem sich die Länder bedienen können.

Berlin - Auf dem Weg zu einem einheitlicheren und damit auch bundesweit gerechteren Abitur wollen die Bildungsminister der Länder mit der Nutzung eines gemeinsamen Aufgabenpools ab 2017 vorankommen. Das beschloss die Kultusministerkonferenz (KMK) einstimmig bei ihrer am Freitag zu Ende gegangenen Sommersitzung in Berlin.

Die vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) gemeinsam mit Länder-Experten erarbeitete Aufgabensammlung für Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch solle „nicht Gleichförmigkeit, aber Gleichwertigkeit erreichen“, sagte IQB-Direktorin Petra Stanat.

Die Länder könnten, müssten aber nicht für ihr jeweiliges Abitur auf den Pool zugreifen, betonten KMK-Präsidentin Brunhild Kurth (CDU) und Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Der KMK-Beschluss sei angesichts jahrzehntelanger Unterschiedlichkeit des Abiturs in den Ländern „ein Meilenstein“, sagte Kurth. Im Oktober 2012 hatte die KMK bereits gemeinsame Abi-Bildungsstandards in Deutsch, Mathematik und der fortgeführten Fremdsprache verabschiedet. Sie gelten für Reifeprüfungen ab dem Schuljahr 2016/2017. Die Standards sicherten langfristig ein gemeinsames Leistungsniveau, dieser Weg werde mit dem Aufgabenpool nun fortgesetzt, hieß es.

Die Vergleichbarkeit des Abiturs in den Ländern war zuletzt ins Gerede geraten - unter anderem durch Statistiken, wonach die Quote der Top-Noten mit einer Eins vor dem Komma in Thüringen mehr als doppelt so hoch ist wie in Niedersachsen.