Die Kita-Bedarfsplanung für das Jahr 2026 steht fest. (Symbolbild) Foto: dpa/Christoph Soeder

Der Gemeinderat Filderstadt hat die Kita-Bedarfsplanung abgesegnet. Wie viele Plätze wird es nach dem Sommer geben? Und wie ist die Betreuungsquote aktuell?

Viele Familien befinden sich derzeit im Urlaub, doch spätestens im Herbst geht es wieder los: das Ringen um die Betreuung der Kinder. Das Amt für Kinderbetreuung und Schulen in Filderstadt hat jüngst die Kita-Bedarfsplanung fürs kommende Kindergartenjahr vorgelegt. Enthalten sind darin 97 U3-Plätze in der Tagespflege (Vorjahr: 113), 280 U3-Krippenplätze (Vorjahr: 270), 29 Plätze in altersgemischten Gruppen für Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren (Vorjahr: 29), 1641 Ü3-Kindergartenplätze (Vorjahr: 1638) sowie 85 Plätze im Schülerhort für Sechs- bis Zehnjährige.

 

Dass das Ganze auf Kante genäht ist, zeigt sich schnell. „Der hohe Personalbedarf in der Kindertagesbetreuung prägt die öffentliche Wahrnehmung und hat erhebliche Auswirkungen auf die Erfüllung des Rechtsanspruches sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, heißt es in der Vorlage, die der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung Ende Juli zugestimmt hat. Der steigende Bedarf an Fachkräften führe seit einiger Zeit zu massiven Einschränkungen bei den Öffnungszeiten. Hauptursachen seien der stetige Ausbau von Rechtsansprüchen einerseits sowie die starken Konkurrenzen innerhalb der sozialen Berufe andererseits.

Personalmangel führt zu Problemen

Bei allen U3-Kindern geht die Stadt für September von einer Betreuungsquote von 30 Prozent aus (Vorjahr: 28,4 Prozent). Nimmt man nur die Kinder zwischen ein und drei Jahren, bei denen auch ein Rechtsanspruch besteht, geht die Stadt von einer Betreuungsquote in Höhe von 42,6 Prozent aus (Vorjahr: 42,4 Prozent). „Die Nachfragen der Eltern für einen Betreuungsplatz im Krippenbereich sind weiterhin hoch und gegenüber der vergangenen Bedarfsplanung unverändert“, heißt es aus dem Fachamt. Aufgrund des massiven Personalmangels könnten die Plätze nur mit Zeitverzögerung belegt werden. Probleme gibt es auch bei der Ü3-Betreuung. 1641 Kindergartenplätze können zurzeit angeboten werden, theoretisch wäre aber mehr drin. „Der Personalmangel verhindert leider eine vollständige Auslastung der theoretisch verfügbaren Plätze“, liest man in der Vorlage.

Unter Berücksichtigung der Öffnungszeiten und Anzahl der Gruppen in gesamter Kapazität wären derzeit rund 21 Stellen nicht besetzt. Weil vieles zurückgefahren wurde, sind es faktisch etwa fünf. Obendrauf gibt es zusätzliche Vakanzen, etwa durch Schwangerschaften. „Die Nachbesetzung von Stellen stellt auch in Filderstadt eine Herausforderung dar“, erklärt das Fachamt. Die Stadt setze auf diverse Ausbildungsmodelle, Programme für Quereinsteiger – derzeit hat die Stadt 32 befristet in allen städtischen Kitas angestellt –, Anzeigenkampagnen, Qualitätsstandards sowie Anreizsysteme zur Personalgewinnung. Außerdem sind in den Einrichtungen Absolventen von Freiwilligen Sozialen Jahren oder Bundesfreiwilligendiensten tätig, zudem Praktikanten und Ehrenamtliche.

Die Zahl der anspruchsberechtigten Kinder im Kindergartenalter wächst – von 1426 in diesem September auf hochgerechnet 1728 im Mai 2027. Daher wird die Stadt auch weiterhin Plätze schaffen. Manches soll sich zumindest mittelfristig verbessern. So ist die Eröffnung einer neuen TiagR-Gruppe in Sielmingen geplant, gemeint ist damit eine Wohnung, in der Tageseltern Kinder betreuen. Zudem hat der Gemeinderat der Freigabe von zusätzlichen Mitteln zugestimmt; 278 250 Euro allein noch in diesem Jahr und 777 090 Euro beispielsweise im kommenden. Mit den Mehrausgaben sollen unter anderem Stellen bezuschusst, aufgestockt oder neu geschaffen werden.