Professor Martin Bürgy, Bürgermeisterin Isabel Fezer, Professor Jürgen Graf, GPZ-Dienststellenleiterin Kim Pfunder, Kaufmännischer Leiter Volkert Weiss und GPZ-Fachbereichsleiter Reiner Neuschl (v.l.) bei der Feier im GPZ Feuerbach/Weilimdorf. Foto: Georg Friedel

Im GPZ an der Stuttgarter Straße 40 wurden der Öffentlichkeit die neuen Räume vorgestellt. Dort werden chronisch psychisch kranke Menschen beraten und betreut.

Feuerbach/Weilimdorf - In dem großen Aufenthaltsraum im vierten Stock des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Feuerbach/Weilimdorf (GPZ) haben die Besucher einen guten Blick über fast ganz Feuerbach bis hinüber zum Lemberg. „In diesem Raum bieten wir einen regelmäßigen Mittagstisch für 10 bis 25 Besucher an“, sagt Kim Pfunder, die Dienststellenleiterin des GPZ. Der Mittagstisch sei eines der „niedrigschwelligen Angebote“ der Einrichtung. Eine Tür weiter befindet sich der Ergotherapieraum, in dem kreative Angebote gemacht werden. Daneben liegt ein Ruheraum und ein Stockwerk tiefer befindet sich ein größerer Raum, in dem verschiedene Artikel für Kinderkaufläden liegen. Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen können hier leichte Arbeiten erledigen. GPZ-Mitarbeiterin Ortrud Schröder betreut das Projekt: „Wir bieten den Menschen stundenweise Beschäftigungen an.“ Für die Klienten seien solche Angebote wichtig, um Struktur in ihren Alltag zu bekommen.

Acht Zentren in Stuttgart bieten Beratung und Betreuung

Insgesamt gibt es acht Gemeindepsychiatrische Zentren in ganz Stuttgart. Drei der Zentren gehören zum Klinikum Stuttgart, drei weitere werden in Trägerschaft der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (eva) betrieben und bei zweien ist die Caritas der Träger. In diesen Zentren werden psychisch kranke Menschen aus den jeweiligen Stadtbezirken beraten und betreut. Das GPZ Feuerbach/Weilimdorf ist im Juli dieses Jahres von der Hohewartstraße in einen Neubau an der Stuttgarter Straße 40 gezogen.

Es sei den Verantwortlichen gelungen, einen „exzellenten Standort“ zu finden, sagte Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer bei der Vorstellung der neuen Räumlichkeiten. „Das GPZ verdient diesen Namen und ist vorbildlich im Stadtteil integriert.“ Die Stadt erfülle damit die im so genannten Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz festgeschriebenen Vorgaben. Ziel des Landesgesetzes sei es, die Situation psychisch kranker Menschen zu verbessern.

600 Quadratmeter verteilt auf zwei Etagen

Rund 600 Quadratmeter stehen auf zwei verschiedenen Etagen für die Arbeit zur Verfügung. Die ersten beiden Monate nach dem Einzug hätten die Mitarbeiter ohne Telefon und ohne Computer auskommen müssen, sagte Jürgen Graf, der Klinische Direktor des Klinikums Stuttgart. Allein dieser Härtetest zeige, dass dieses Team gut zusammen arbeite und für die kommenden Aufgaben gerüstet sei. Graf betonte, es sei außergewöhnlich, dass große Akutkrankenhäuser so ein Angebot haben. Das zum Klinikum Stuttgart gehörende GPZ Feuerbach/Weilimdorf sei neben den Zentren Stuttgart-Ost und Stuttgart-West eng an das Sozialpsychiatrische Behandlungszentrum Stuttgart-Mitte der Klinik für spezielle Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie angebunden.

„Die GPZ haben die Aufgabe, chronisch psychisch kranke Menschen in ihrem Lebens- und Wohnumfeld zu betreuen. Von dieser Hilfe profitieren insbesondere Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, deren Versorgung ohne ein mit der Klinik eng verzahntes Angebot nicht möglich wäre.“ Der Ärztliche Direktor Martin Bürgy hob hervor, dass das GPZ ein wichtiger Baustein in der wohnortnahen Versorgung psychisch kranker Menschen sei. Dadurch sei es möglich, dass mehr chronisch Kranke im ambulanten Bereich beraten und betreut werden können.