Die Treppe am Sillenbucher Waldorfkindergarten wird nicht umgebaut. Foto: Sägesser

Der Stadt Stuttgart fehlt das Geld, um die Treppe am Waldorfkindergarten am Himbeerweg in Sillenbuch umzubauen – und um eine Rampe für Kinderwagen zu ergänzen.

Stuttgart-Sillenbuch - Nun also doch nicht. Ilmar Dück ist es hörbar unangenehm, dass er diesen Posten wieder von seiner Liste streichen musste. Doch dem Mann vom Tiefbauamt bleibt nichts anderes übrig. Der Stadt Stuttgart fehlt das Geld, um die Treppe am Waldorfkindergarten Himbeerweg umzubauen – und um eine Rampe für Kinderwagen zu ergänzen. Die Kosten dafür hätten 90 000 Euro betragen. Baubeginn wäre jetzt gewesen.

„Die Haushaltsberatungen des letzten Jahres haben sich als außerordentlich schwierig dargestellt“, sagt Dück. „So bleibt auch das Budget des Tiefbauamtes im Doppelhaushalt 2012/2013 weiterhin eingeschränkt.“ Die Kinderwagenrampe in Sillenbuch wäre wünschenswert, „aber es ist eine Maßnahme, die nicht sicherheitsrelevant ist“, sagt Dück. Sprich, die Stuttgarter Stadtverwaltung kümmert sich zunächst um die Projekte, die sie nicht länger aufschieben kann.

Eltern fordern seit Jahren den Umbau der Treppe

Die Vertreter des Waldorfkindergartens Himbeerweg sind überrascht vom Sinneswandel der Stadt. „Das ist mir wirklich neu“, sagt Birgit Eisenblätter, die zum Vorstand der Einrichtung gehört. „Und den Eltern ist das auch nicht bekannt.“ Das Thema soll bei einer Sitzung am Montag besprochen werden.

Die Eltern des Sillenbucher Kindergartens fordern seit Jahren, dass die Treppe umgebaut wird. Bisher müssen sie Kinderwagen die Stufen hoch- oder runterhieven. Die steile Stiege verbindet die Kernenblickstraße und die Fridinger Straße, der Kindergarten liegt etwa auf halber Höhe. Wer nicht über den Himbeerweg zum Waldorfkindergarten kommt, muss wohl oder übel die Stufen bezwingen.

„Das Projekt ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gestorben“

Eisenblätter erinnert sich noch gut daran, dass das Tiefbauamt den Umbau des unteren Teils der Treppe vergangenes Jahr zugesagt hatte. So waren sowohl im Juli als auch im November Vertreter der Stadtverwaltung beim Bezirksbeirat zu Gast. Beide Male war keine Rede davon, dass die Maßnahme wieder gestrichen werden könnte.

Ob die Bauarbeiter im nächsten Jahr am Himbeerweg anrücken, ist unklar. Der Tiefbauer Dück will keine Vorhersage machen. Nur so viel: „Das Projekt ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gestorben.“