In Deutschland ist die Zahl der Aktionäre leicht rückläufig, aber weiter auf hohem Niveau. Foto: dpa/Arne Dedert

Zwölf Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr in Deutschland ihr Geld teilweise in Aktien oder Fonds angelegt – rund 280 000 weniger als noch im Jahr 2020.

Frankfurt/Main - Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist nach dem Boom 2020 im vergangenen Jahr wieder gesunken. Knapp 12,07 Millionen Menschen hierzulande hatten im Jahresdurchschnitt Aktien, Aktienfonds und/oder börsengehandelte Indexfonds (ETFs) im Depot, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) ermittelt hat. Das waren gut 280 000 weniger als ein Jahr zuvor, als die Zahl der Aktionärinnen und Aktionäre in Deutschland mit 12,35 Millionen den höchsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht hatte. Seit 2020 werden in der DAI-Statistik auch ausländische Aktionäre mit Wohnsitz in Deutschland erfasst.

„Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 haben sich die Aktionärszahlen auf hohem Niveau stabilisiert“, stellte die Chefin des Aktieninstituts, Christine Bortenlänger, am Mittwoch in Frankfurt fest. Der aktuellen Erhebung zufolge seien in Deutschland 17,1 Prozent der Bevölkerung am Aktienmarkt engagiert, das sei etwa jeder Sechste ab 14 Jahren. „2021 war also erneut ein gutes Jahr für die Aktienkultur in Deutschland“, bilanzierte Bortenlänger.

Deutsches Aktieninstitut erklärt Rückgang mit Gewinnmitnahmen

Den Rückgang erklärte das Institut damit, dass einige Anleger nach Kurssteigerungen Gewinne mitnahmen. Neueinsteiger hätten zudem womöglich gezögert, weil sie glaubten, den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt verpasst zu haben.

Für Vermögensaufbau und Altersvorsorge seien Aktienanlagen gerade angesichts derzeit niedriger Sparzinsen unverzichtbar, argumentiert das Aktieninstitut. „Damit noch mehr Menschen davon profitieren, muss die neue Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Aktienanlage weiter verbessern“, forderte Bortenlänger. „Veräußerungsgewinne bei Aktien sollten nach dem Ablauf einer Haltefrist steuerfrei gestellt und Aktien zu einem festen Baustein der Altersvorsorge gemacht werden.“