Seit einigen Wochen glänzt Gold wieder. Foto: Adobe Stock/Peter Schreiber Media

Das Edelmetall gilt als Schutz vor Inflation. Vor Preisschwankungen sind aber auch Goldfans nicht gefeit.

Der Goldpreis ist nach monatelangem Rückgang im November wieder gestiegen. Mit rund 1800 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) kostet das Edelmetall wieder ungefähr so viel wie zu Jahresbeginn. Da man für 1800 Dollar aktuell deutlich mehr Euro erhält als im Januar, ist der Goldpreis in Euro gerechnet sogar höher als zu Jahresanfang.

Hauptgrund für die Aufwärtsbewegung im November war wohl die Ankündigung der US-Notenbank Federal Reserve, nach den kräftigen Zinserhöhungen der vergangenen Monate künftig in kleineren Schritten voranzugehen. Die steigenden Zinsen hatten die Attraktivität von Bankeinlagen und Staatsanleihen erhöht und damit den Goldpreis belastet. Denn das Edelmetall wirft natürlich keine Zinsen ab. Gedrückt wurde die Nachfrage lange auch dadurch, dass Gold eben in Dollar gehandelt wird und angesichts von dessen Höhenflug für Käufer außerhalb der USA recht teuer ist.

Entscheidend ist die Entwicklung von Zinsen und Inflation

Da die Fed im Kampf gegen die Inflation nun behutsamer agieren will, sieht der Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank „die Bühne für einen Goldpreis über 2000 Dollar je Unze im nächsten Jahr bereitet“. Schließlich reiche die Verzinsung sicherer Geldanlagen bei weitem nicht aus, den Kaufkraftverlust durch die Inflation auszugleichen.

Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) dagegen betont, dass der Leitzins in den USA auch bei reduziertem Tempo weiter steigen wird – die LBBW sieht ihn Ende März bei fünf Prozent. Wenn gleichzeitig die Inflation zurückgehe, bedeute das für Gold eine erhebliche Konkurrenz. „Ich würde als Anleger mit Gold noch ein bisschen warten“, meint Schallenberger.