Ist mit dem eigenen Depot nicht so glücklich: Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. Foto: dpa

Christian Sewing hat nach eigenem Bekunden „nicht die besten Erfahrungen“ mit seinem Depot. Gleichwohl bekennt sich der im klassischen Kreditgeschäft groß gewordene Deutsche-Bank-Konzernchef ausdrücklich zum umstrittenen Investmentbanking.

Frankfurt - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat nach eigenen Angaben kein besonders glückliches Händchen für Wertpapiergeschäfte. „Meine Frau und ich haben beide nicht die besten Erfahrungen mit unseren Depots, muss ich ganz ehrlich sagen“, sagte Sewing am Mittwoch auf dem „Bankengipfel“ des Handelsblatts in Frankfurt. Aufgrund seiner Karriere im Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank sei er „eher auf der Kreditseite groß geworden“.

Gleichwohl bekannte sich der Konzernchef ausdrücklich zum hauseigenen Investmentbanking. Die Abteilung ist wegen teils fragwürdiger Geschäfte vor und während der Finanzkrise in Verruf geraten, Sewing hatte kurz nach seinem Amtsantritt im Frühjahr eine weitere Verkleinerung unter anderem des Aktienhandels angekündigt.

Sewing bekräftigt globalen Anspruch der Deutschen Bank

Dies ändere nichts daran, dass Investmentbanker wichtige Leistungen wie etwa die Absicherung von Unternehmen gegen Zins- und Wechselkursschwankungen erbrächten, sagte Sewing am Mittwoch. „Jeder Kunde sagt uns: wir wollen im internationalen Geschäft nicht allein von asiatischen oder amerikanischen Bank abhängig sein.“

Dies gelte erst recht mit Blick auf den Handelsstreit: „In Zeiten unübersehbarer Spannungen im transatlantischen Verhältnis wäre es geradezu riskant, die wichtige Funktion der Finanzierung und des Risikomanagements wenigen außereuropäischen Banken zu überlassen.“ Der wachsende Protektionismus mache ihm große Sorgen: „Die Politik muss aufpassen, dass sie die Stabilität der Weltwirtschaft nicht nationalen Interessen opfert.“