Auch Schuhe und Bekleidung dürfen künftig in den Geislinger Fabrikverkäufen angeboten werden. Foto: dpa

Die Geislinger Innenstadt könnte ein Geldspritze nach Göppinger Vorbild gut vertragen, meint STZ-Redakteurin Corinna Meinke.

Geislingen - Es liegt in der Natur der Sache, dass die IHK für die Geislinger Einzelhändler trommelt. Diese haben es derzeit wahrlich nicht leicht. Der Handel leidet unter einer extremen räumlichen Zerrissenheit der Verkaufslagen und kann bisher nicht von den üppigen Kundenströmen profitieren, die die Fabrikverkäufe nahe der WMF-Fischhalle anlocken.

Die Fußgängerzone droht auszubluten

Wenig hilfreich war für die ansässigen Händler zudem der Bau des unter den Geislinger Bürgern umstrittenen Einkaufszentrums Nel Mezzo im Jahr 2011, das, an der Nahtstelle der Doppelstadt gelegen, mehr als Solitär, denn als verbindendes Glied fungiert. Kaufkräfte haben sich dorthin verschoben. Vor allem die Fußgängerzone in der Oberen Stadt droht auszubluten. Dort sind dringend neue Impulse von Investoren gefragt. Während sich in Göppingen Konzepte für die Problemviertel Bleichstraße und Apostelhotel abzeichnen, wartet das Geislinger Sonnecenter noch auf einen Ersatz für den durch Wegzug verlorenen Magneten Media Markt. Belebende Impulse für das Viertel setzt jetzt die Kreissparkasse, die derzeit ihre Geislinger Altstadt-Filiale saniert. Könnte dies ein Weckruf an das eigene Haus sein, noch mehr für Geislingen zu tun? In Göppingen jedenfalls investiert die Kreissparkasse mittels ihrer Gesellschaft Fachpartner Gewerbe Immobilien 20 Millionen Euro, um das Zentrum Untere Marktstraße zu entwickeln. Von einer solchen Geldspritze können die Geislinger derweil nur träumen.