In Delaware ist es in einem Gefängnis zu einer Geiselnahme gekommen.Eine Spezialeinheit hat den Aufstand beendet, ein Aufseher ist dabei ums Leben gekommen. Foto: dpa

Häftlinge eines Gefängnisses im US-Staat Delaware bringen vier Menschen in ihre Gewalt. Während der Geiselnahme geben sie den Grund für ihr Handeln bekannt: Sie haben Sorge wegen der neuen US-Regierung unter Donald Trump.

Smyrna - Eine Spezialeinheit der Polizei hat eine Geiselnahme in einem Gefängnis im US-Staat Delaware am Donnerstag beendet. Ein Aufseher sei ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit. Häftlinge hatten ihn und drei andere Gefängnisangestellte am Mittwoch in ihre Gewalt gebracht und im Telefonat mit einer US-Zeitung den Aufstand unter anderem damit begründet, dass unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump in Gefängnissen schlechtere Zustände drohten.

Im Verlauf der Geiselnahme ließen die Häftlinge zwei Wärter frei. Zwei waren noch in ihrer Gewalt, als die Polizei am Donnerstag das Gebäude in dem Ort Smyrna stürmte. Einer der beiden sei nicht ansprechbar gewesen, als die Polizei ihn gefunden habe, und sei später für tot erklärt worden, hieß es. Der zweite war wohlauf.

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„Alles was er (Donald Trump) getan hat. Alles was er jetzt tut. Wir wissen, dass die Haftanstalt sich zum Schlechteren ändern wird“, sagte ein Geiselnehmer in einem Telefongespräch mit der Lokalzeitung der Stadt Wilmington in Delaware, „The News Journal“. Bildung für die Gefangenen sei für die Inhaftierten am wichtigsten, erklärte er demnach. Es gehe ihnen zudem um wirkungsvolle Rehabilitierung und Informationen darüber, mit wie viel Geld die Gefängnisse ausgestattet würden.

Bis zum späten Abend waren Polizisten weiter damit beschäftigt, mit den Geiselnehmern über die Freilassung der restlichen zwei Gefängnismitarbeiter zu verhandeln. Zunächst hatte es geheißen, es würden mindestens fünf Personen festgehalten. Die Polizei korrigierte sie später auf vier.

Nach dem Ereignis wurden alle Gefängnisse in Delaware abgeriegelt

Zudem hätten im Zuge der Geiselnahme auch 27 Inhaftierte das betroffene Gebäude verlassen, teilte ein Sprecher der Polizei, Richard Bratz, mit. Es sei unklar, ob diese vorher gegen ihren Willen festgesetzt worden seien.

Der Polizei zufolge hatte ein Wachmann am Morgen gegen 10.30 Uhr Hilfe durch weiteres Personal angefordert. Als zusätzliche Beamte eingetroffen waren, sei die Geiselnahme erfolgt. Die erste, gegen Nachmittag freigelassene Geisel wurde im Krankenhaus wegen leichter Verletzungen behandelt.

Nach dem Ereignis wurden alle Gefängnisse in Delaware abgeriegelt. Bei der Geiselnahme handele es sich jedoch um einen alleinstehenden Zwischenfall, gab die Verwaltungsbehörde für Haftanstalten bekannt. In dem betroffenen Gebäudeteil des Gefängnisses sitzen 120 bis 150 Häftlinge ein. In der gesamten Anstalt in der Kleinstadt Smyrna sind rund 2500 Männer untergebracht.