Ab wann zählt man zu den Geringverdienern? (Symbolbild) Foto: dpa/Andreas Gebert

In so gut wie allen Lebensbereichen steigen die Preise. Die Politik diskutiert daher, wie die Bürger entlastet werden können, vor allem die Geringverdiener – aber wer zählt überhaupt dazu?

Aufgrund der steigenden Energie- und Lebensmittelkosten gibt es in der Politik gerade viele Diskussionen, wie man die Bürger entlasten kann. Dabei fällt immer wieder ein Begriff: Geringverdiener. Diese Gruppe treffen die Preissteigerungen besonders stark. Aber ab wann zählt man überhaupt zu den Geringverdienern?

Geringverdiener trotz Vollzeit-Job

Ein Geringverdiener ist zunächst eine Person, die über ein besonders geringes Einkommen verfügt. Dazu zählt, wer im Monat 2.284 Euro brutto oder weniger verdient und damit nach Definition der Agentur für Arbeit in den „unteren Entgeltbereich“ fällt. Damit verdient man weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgelts aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten.

Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, die im Januar 2022 veröffentlicht wurde, zählt fast ein Fünftel aller Vollzeitbeschäftigten in Deutschland als Geringverdiener.

Unterschied zwischen Ost und West

Die Studie hat zudem untersucht, wie hoch der Anteil der Geringverdiener in den verschiedenen Regionen ist. Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass der Abstand zwischen West und Ost sich verringert habe, der Anteil im Osten jedoch noch immer größer ist.

Auch diese Personen zählen oft zu den Geringverdiener

Neben dem Wohnort, spiele aber auch die Branche, in der man arbeitet, eine Rolle: „Im Gastgewerbe (68,9 Prozent), in Leiharbeit (67,9 %) und Land- und Forstwirtschaft (52,7 %) arbeiten mehr als die Hälfte der Vollzeitkräfte im unteren Entgeltbereich.“

Überdurchschnittlich häufig müssen laut der Studie außerdem Frauen, junge Vollzeitbeschäftigte, solche mit ausländischer Staatsangehörigkeit und Personen ohne Berufsabschluss mit geringen Löhnen auskommen.