Der Kabarettist Georg Schramm Foto: dpa

Am Donnerstag entscheidet die Linke, ob sie einen eigenen Präsidentschafts-Kandidaten aufstellt.

Berlin - Anhänger der Linken und der Piratenpartei haben den Kabarettisten Georg Schramm als Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl ins Gespräch gebracht. Der frühere Linke-Vorsitzende Oskar Lafontaine sprach in der „Saarbrücker Zeitung“ von einem „interessanten Vorschlag“. Die Linke will am Donnerstag in einer Spitzenrunde entscheiden, ob sie am 18. März einen eigenen Kandidaten gegen Joachim Gauck ins Rennen schickt. Außer Schramm sind bisher keine anderen Namen öffentlich genannt worden.

Lafontaine sagte, der Kandidat müsse das Vertrauen der Bevölkerung genießen. „Der Kandidat Gauck hat in grundlegenden Fragen eine andere Meinung als die Mehrheit der Bevölkerung.“ Die Linke lehne Gauck vor allem ab, weil er Hartz IV und den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr befürworte. „Wir können diesen Kandidaten, der etwas aus der Zeit gefallen ist, nicht mittragen.“

Die Linke stellt rund 10 Prozent der Wahlleute in der Bundesversammlung. Ein Mitglied der Linksjugend solid startete bereits am Sonntag eine Unterschriftensammlung im Internet für den 62-jährigen Kabarettisten Schramm, die bis zum Dienstagnachmittag rund 700 Unterstützer fand.

Auf der Internet-Seite der Piratenpartei läuft bereits seit vergangenem Freitag eine Initiative für Schramm. Der Kabarettist verfüge „über die nötige Macht der Sprache, um ein Amt, das vom Wort lebt, auszufüllen“, heißt es dort zur Begründung. Die Piratenpartei stellt zwei Berliner Vertreter in der Bundesversammlung und kann ebenso wie die Linke einen eigenen Kandidaten vorschlagen.