Die Polizei konnte die sechs Raser dingfest machen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

In Zwiefalten gehen sechs Biker der Verkehrspolizei ins Netz. Sie verstoßen zum einen gegen die Corona-Verordnung, außerdem sind sie viel zu schnell unterwegs. Vier der Motorradfahrer verstecken sich vor der Polizei hinter Hecken.

Zwiefalten - Während das Polizeipräsidium Reutlingen in den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und im Zollernalbkreis am Wochenende insgesamt 130 Verstöße gegen die Corona-Verordnung verzeichnete, fiel am Sonntagmorgen in Zwiefalten (Kreis Reutlingen) eine Gruppe von sechs Motorradfahrern aus dem Kreis Göppingen und dem Alb-Donau-Kreis besonders negativ auf. Die Biker verstießen nicht nur gegen die Corona-Verordnung, sondern waren auch viel zu schnell unterwegs. Vier der Motorradfahrer versuchten sogar noch, sich hinter Hecken vor der Polizei zu verstecken.

Wie die Beamten berichten, kontrollierte die Verkehrspolizei auf bekannten Ausflugs- und Bikerstrecken nicht nur die Einhaltung der Corona-Verordnung, sondern führte gemeinsam mit Kräften des Landratsamts Reutlingen auf der B312 auch Geschwindigkeitskontrollen mit dem Schwerpunkt Motorrad durch. Die sechs Biker waren gegen 10.15 Uhr nicht nur verbotswidrig als Gruppe, sondern auch mit weit überhöhter Geschwindigkeit die Zwiefalter Steige aufwärts unterwegs und passierten am oberen Ende der Steige die Kontrollstelle.

Vier Biker ergreifen die Flucht

Drei der sechs Biker, die alle ähnlich schnell fuhren, konnten gemessen werden, wobei ein 53-Jähriger als unrühmlicher Spitzenreiter statt der erlaubten 100 km/h über 180 Stundenkilometer auf dem Tacho hatte. Dieser und ein weiterer Fahrer aus der Gruppe konnten angehalten werden. Die anderen vier rasten zunächst davon. Um sich der Kontrolle zu entziehen, bogen sie auf einem landwirtschaftlichen Weg in Richtung eines Waldstücks zwischen Gauingen und Tigerfeld ab und versuchten sich am Waldrand hinter Hecken zu verstecken, wo die Polizeibeamten sie aber im Rahmen der Fahndung entdeckten.

Alle sechs Biker, von denen fünf über 50 Jahre alt waren, werden bei der Staatsanwaltschaft Tübingen wegen eines Vergehens der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen und des Verstoßes gegen die Corona-Verordnung angezeigt. Die drei an der Kontrollstelle gemessenen Biker werden zusätzlich aufgrund der konkreten Geschwindigkeitsverstöße angezeigt. Vorsätzliche Geschwindigkeitsüberschreitungen in dieser Höhe ziehen alleine üblicherweise Bußgelder bis zu 1200 Euro und mehrmonatige Fahrverbote nach sich.