Laut DLRG besteht trotz der Temperaturen keine Garantie dafür, dass Eisflächen im Südwesten dick genug fürs Schlittschuhfahren sind. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Trotz eisiger Temperaturen ist laut DLRG das Risiko auf vielen Seen und Flüssen im Südwesten noch groß, dass die Eisdecke nicht dick genug fürs Schlittschuhlaufen ist.

Stuttgart - Viele Seen im Südwesten sind seit einigen Tagen mit einer Eisschicht bedeckt. Doch auch wenn es verlockend ist: Schlittschuhlaufen und Eishockey spielen in der Natur kann auch ziemlich gefährlich werden. Der württembergische Landesverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) warnt davor, die Dicke der Eisschichten zu unterschätzen.

Trotz der anhaltenden Minusgrade „besteht noch keine Garantie für die Tragfähigkeit von Eisdecken auf Seen und Flüssen“, teilte die Rettungsorganisation am Montag mit. Die erwarteten steigenden Temperaturen der kommenden Tage machten die Situation noch gefährlicher.

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Das Problem: Wenn eine Person einbricht, dann bleibt nur wenig Zeit für eine Rettung. Bereits nach wenigen Minuten im kalten Wasser erschlafften die Muskeln, sagt DLRG-Einsatzleiter Eberhard Metzger. Dann bestehe die Gefahr, dass die Person untergeht, bevor Hilfe eintrifft. „Nehmen Sie die Warnungen bitte ernst“, sagt Metzger. „Riskieren Sie nicht Ihr Leben und das der anderen.“

Zunächst sollte geklärt werden, ob es erlaubt ist, Eisfläche zu betreten. In der Landeshauptstadt Stuttgart etwa ist Schlittschuhlaufen grundsätzlich auf allen Seen verboten.

Wenn kein Verbot besteht, dann empfehlen die Lebensretter, sich zunächst beim zuständigen Amt zu erkundigen, ob die Eisdecke bereits stabil genug ist. Als Richtwert gibt die DLRG an, dass die Eisplatte auf Seen mindestens 15 Zentimeter dick sein sollte und auf Flüssen mindestens 20 Zentimer. Sollte ein Knacken oder Knistern zu hören sein, sollte man die Fläche sofort verlassen.

Wenn man bereits einzubrechen droht, dann solle man sich flach auf das Eis legen und den gleichen Weg zurückrobben, den man gekommen ist. Wer anderen Menschen helfen will, der sollte ein Brett, eine Leiter oder einen umgedrehten Schlitten für die Rettung verwenden, um das Gewicht möglichst gleichmäßig zu verteilen.