Die Unterkunft ist schon länger in Betrieb, am Internet hapert es aber weiter. Foto:  

Der Freundeskreis Asyl unterstützt die Geflüchteten in Rielingshausen. Vor allem Kindern greifen die Ehrenamtlichen unter die Arme. Allerdings gibt es dabei auch Schwierigkeiten.

Fern von der Heimat, in der Regel der fremden Sprache nicht mächtig, dazu noch Hab und Gut aufgegeben: Man kann sich ungefähr ausmalen, wie beschwerlich der Neustart für Geflüchtete ist, die in unseren Gefilden bei der Suche nach einem sicheren Hafen eintreffen. Leichter machen ihnen das Ankommen Menschen wie Birgit Melzheimer und ihre Mitstreiter vom Freundeskreis Asyl in Rielingshausen. Die Ehrenamtlichen stellen zur Ankunft ein Paket mit nützlichen Dingen zusammen, vermitteln Arztbesuche, helfen bei Behördengängen und greifen nicht zuletzt Kindern bei den Hausaufgaben unter die Arme. Doch ausgerechnet hier gibt es gewisse Schwierigkeiten, wie Melzheimer nun im Ortschaftsrat berichtete.

Weitere Ehrenamtliche gesucht

Ein Team aus drei Personen sei zwar in höchstem Maße engagiert und stehe den Mädchen und Jungs an sechs Tagen die Woche zur Seite. „Aber das ist trotzdem zu wenig“, sagte die Frau vom Freundeskreis. Man suche dringend weitere Mitstreiter, die mit den Kindern den Stoff durchgehen und mit ihnen lesen, sei es auch nur für eine halbe Stunde pro Woche. Dass die Heranwachsenden davon stark profitieren, machte Melzheimer auch deutlich. 2022 seien alle Kinder in ihren Klassen versetzt worden, die Jugendlichen hätten ihre Abschlüsse in der Tasche.

Eigenes Netz für Schüler denkbar

Weiterhelfen würde den Ehrenamtlichen und ihren Zöglingen zudem, wenn sie zum Erledigen der Hausaufgaben zuverlässiger auf das Internet in der Unterkunft in der Siemensstraße zugreifen könnten. „Das ist mangelhaft“, konstatierte Melzheimer. Ein Thema, das in den vergangenen Jahren immer wieder aufgeploppt ist. „Schneller geht das Internet nicht“, betonte allerdings Ortsvorsteher Jens Knittel. Selbst der Glasfaseranschluss, an den die Gebäude angeschlossen werden sollen, sei da kein Allheilmittel. Wenn zu viele Personen gleichzeitig am Streamen seien, „dann reicht es einfach nicht“. Sein Vorschlag daher: ein separates Netz für schulische Pflichten anlegen, das dann Priorität genieße.

Von einer solchen Verbesserung würden vergleichsweise viele Personen profitieren. In Rielingshausen werden nämlich schwerpunktmäßig Familien beherbergt, unter anderem aus der Ukraine, Kamerun oder Syrien. So erklärt sich auch, dass derzeit 18 Erwachsene sowie sage und schreibe 29 Kinder in den Unterkünften leben. Und die Zahl der Geflüchteten im Ort wird bald wachsen. Schnellstmöglich sollen daher Container auf dem Ausweichparkplatz der Gemeindehalle platziert werden, sagt Bürgermeister Jan Trost. Dort könnte man bis zu zwölf Frauen, Kindern und Männern ein Dach über dem Kopf anbieten. „Momentan laufen die Erschließungsarbeiten“, so Trost.