Viktoriia S. aus Odessa (vorne links) ist im Herrenberger Stadtteil Oberjesingen eine Nachbarin von Sergeii und Valentyna Z., die aus Hostomel geflüchtet sind. Foto: Simon Granville

Valentyna und Sergeii Z. sowie Viktoriia S. hatten ein gutes Leben in der Ukraine. Sie hatten tolle Jobs, schöne Häuser, waren glücklich. Nun leben sie in Zimmern bei Gastfamilien. Wollen sie dauerhaft bleiben? Für sie ist das die falsche Frage.

Wo Sprache nicht funktioniert, helfen manchmal Handyfotos. Sergeii und Valentyna Z. sitzen auf einem orangefarbenen Sofa in einem Café in Herrenberg und zeigen Bilder auf dem Smartphone. Zunächst ist ein großes Haus zu sehen mit hohen Fenstern und viel Grün drumherum. Dort hat das Ehepaar gelebt. Das Haus steht in Hostomel, einer ukrainischen Stadt nahe Butscha und Kiew, die durch russische Soldaten völlig zerstört wurde. Korrekter müsste man sagen: Ob das Haus noch steht, weiß das Paar nicht. Ihnen wurde nur berichtet, dass alles geplündert wurde. Valentyna Z. wischt über ihr Smartphone, dann zeigt sie ein anderes Bild; einen Altbau, mitten in Kiew. Auch was mit dieser Wohnung ist, die ihnen gehört, wissen sie nicht.