Arbeiter der Automobilfabrik MAZ stehen zu den Gefangenen. Foto: AFP/Sergei Gapon

In Belarus lassen sich die Menschen von der Gewalt nicht mehr einschüchtern. Es gibt Streiks, die Regierung von Präsident Alexander Lukaschenko lässt 2000 Gefangene frei. Doch das reicht der Opposition nicht.

Minsk - Alexander Lukaschenko wankt. Weichen will er aber nicht. „Fürs Protokoll: Ich bin hier in Belarus und lebe“, erklärte der diktatorisch regierende Langzeitpräsident am Freitag, um Meldungen zu entkräften, er sei auf der Flucht. Die Spekulationen um eine Ausreise zeigten jedoch, dass die Macht des 65-Jährigen nach einer Woche staatlicher Gewaltexzesse bröckelt. Die landesweiten Proteste gegen einen vermuteten massiven Betrug bei der Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag dagegen nehmen zu. Inzwischen reicht den Regimegegnern ein einziges Wort an die Adresse Lukaschenkos, um täglich mehr Menschen zu mobilisieren: „Verschwinde!“