Ein Mann raucht eine E-Zigarette. Hinter den Unfällen mit ihnen stecken offenbar häufig Probleme mit den Akkus. Foto: dpa

Immer wieder hört man von explodierenden E-Zigaretten. Hinter den Unfällen stecken häufig Probleme mit den Akkus, sagen Experten. Was müssen Raucher beachten?

Stuttgart - Es ist nicht das erste Mal, dass eine explodierende E-Zigarette für Schlagzeilen sorgt: Vor wenigen Tagen starb ein 24-jähriger Raucher in den USA, weil ein Metallstück seine Halsschlagader durchtrennte. Wie kann es dazu kommen? Die wichtigsten Antworten.

Was war die Ursache für die Explosion?

Die exakte Ursache bei diesem und auch anderen Fällen sei nicht ganz klar, heißt es dazu von der Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten (FDA). Es gebe aber Hinweise darauf, dass Probleme mit der Batterie zu solchen Explosionen führen. Auch Michal Dobrajc vom Verband des E-Zigarettenhandels in Deutschland sieht das Problem bei den leistungsstarken Akkus – und bei Geräten, die in den besagten Fällen wohl keinen oder einen defekten Schutzmechanismus hatten.

Welche Produkte sind gefährlich?

Es gebe zwar auch in Deutschland Geräte mit einem sogenannten mechanischen Akkuträger, die keinen eingebauten Schutz vor Überhitzung oder Kurzschluss bieten, sagt Dobrajc. Aber: „Diese E-Zigaretten haben dann Entgasungslöcher, die dafür sorgen, dass der Druck durch die Hitze nicht zu groß wird.“ Generell warnt Dobrajc daher vor Billigprodukten oder importierten Geräten, die auf eigene Faust etwa über das Internet bestellt werden. „Ein deutscher Händler würde sich ein ungeschütztes Gerät niemals ins Sortiment holen, weil er bei Problemen sonst haften würde.“

Warum kommt es immer wieder mit Lithium-Ionen-Batterien zu Problemen?

Weltweit seien wohl rund zwei Milliarden Geräte mit Lithium-Ionen-Batterien im Einsatz, sagt Werner Tillmetz, ehemaliger Vorstand am Ulmer Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung. „Bei dieser riesigen Zahl hört man doch sehr wenig von Unfällen“, sagt der Batterienforscher. Grundsätzlich könne aber ein falscher Umgang oder eine „Geiz-ist-Geil“-Mentalität im Zusammenhang mit Lithium-Akkus fatale Folgen haben. Die Ursache für Brände oder Explosionen solcher Akkus liegt meist beim sogenannten Separator: die Schicht, die den Plus- und den Minuspol der Batterie voneinander trennt. Wenn dieser Separator beschädigt wird, etwa durch Überhitzung, kommt es zu einem Kurzschluss.

Wie kann man sich schützen?

Wichtig sei es, die Akkus von E-Zigaretten nicht ungeschützt in der Hosentasche herumzutragen, sagt Michal Dobrajc. Erst kürzlich habe es in Bayern einen Unfall gegeben, bei dem es zu einem Kurzschluss kam, weil ein Mann seine Ersatzbatterie zusammen mit einem Schlüssel oder Münzen in der Hosentasche hatte. Außerdem sei es wichtig darauf zu achten, dass Elektrogeräte mit solchen Akkus oder Industriezellen – auch elektrische Zahnbürsten oder Akkubohrer – nicht zu großer Hitze ausgesetzt würden. Extrem gefährlich sei es, wenn Leute eigenmächtig an den Batterien herumschraubten, fügt Batterieforscher Tillmetz hinzu. Wichtig sei es zudem, keine Billigprodukte, nur Originalgeräte und nur das jeweils vorgesehene Zubehör zu verwenden. „Ansonsten ist die Batterie das mit großem Abstand Ungefährlichste am Rauchen“, sagt Werner Tillmetz.