Gefährliche Schächte: Am 15. Januar 2019 war der zweijährige Julen beim Spielen in diesen 110 Meter tiefen Brunnenschacht bei Totalán im südspanischen Malaga gestürzt und dabei ums Leben gekommen. Foto: dpa

In Nordrhein-Westfalen ist ein Kind beim Spielen in einen sechs Meter tiefen Lichtschacht gestürzt und schwer verletzt worden. Immer wieder kommt es zu solchen tragischen Unfällen.

Grevenbroich - Ein vier Jahre alter Junge ist auf einem Sportplatz im Grevenbroicher Stadtteil Neurath in Nordrhein-Westfalen in einen Lichtschacht gestürzt und schwer verletzt worden. Der Schacht sei etwa sechs Meter tief und fünf Quadratmeter groß, teilte die Polizei mit.

Der Junge sei von seinem Vater gerettet und dann per Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht worden. Das Unglück passierte demnach am Sonntagnachmittag (30. August). Nach derzeitigem Ermittlungsstand befand sich der Vierjährige mit weiteren Kindern und Erziehungsberechtigten auf dem Sportplatz im Grevenbroicher Stadtteil Neurath und spielte dort. Warum er in den Schacht fallen konnte, war noch unklar.

Immer wieder kommt es beim Spielen von Kindern und Jugendlichen zu solchen tragischen Unfällen:

Leipzig, September 2019: Elfjähriger stürzt in Silo

Am 29. September 2019 entdecken Polizei und Feuerwehr im Schacht eines alten Silos in Bad Lausick (Landkreis Leipzig) die Leiche eines Elfjährigen. Die Mutter des Jungen hatte ihn am Abend zuvor vermisst gemeldet, nachdem er nicht nach Hause gekommen war. Sofort und die ganze Nacht suchten Polizei und Feuerwehr auch mit Rettungshunden nach dem Elfjährigen aus dem Ort.

Nach Hinweisen auf einen möglichen Aufenthaltsort finden sie dann das leblose Kind. Das Silo befindet sich auf dem Gelände einer leer stehenden Mühle. Der Junge soll dort aus größerer Höhe in die Tiefe gestürzt sein.

Stuttgart, Juli 2019: Neunjähriger fällt in Lichtschacht

Im Juli 2019 fällt ein neunjähriger Junge in Stuttgart-West beim Spielen in einen Lichtschacht, der mehrere Meter tief ist. Dabei wird der Neunjährige verletzt und muß von der Feuerwehr befreit werden.

Malaga, Januar 2019: Zweijähriger stürzt in Bohrloch

Am 13. Januar 2019 stürzt der zweijährige Julen beim Spielen im südspanischen Totalán bei Málaga in ein über 100 Meter tiefes, illegal gegrabenes Bohrloch. Seine Leiche wird zwei Wochen später in 70 Metern Tiefe gefunden, nachdem Helfer in mühsamer Arbeit einen Parallelschacht gebohrt hatten.

Der Finca-Besitzer, auf dessen Grundstück das Unglück passierte, wird im Januar zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung und zu Schadenersatzzahlungen verurteilt.

Bonn, Juni 2017: Dreijähriger fällt in Gully

Am 1. Juni 2017 wird ein dreijähriger Junge bei einem Sturz in einen Gully schwer verletzt. Das vermisste Kind war am Abend vom Vater in einem Entwässerungskanal in Bonn gefunden worden. Der Junge war laut Polizei acht Meter tief in den offensichtlich ungesicherten Schacht gestürzt und hat sich schwere Kopfverletzungen zugezogen.

Heidelberg, Juni 2016: 13-Jähriger stützt in Versorgungsschacht

Beim Anheben eines Metallgitters stürzt ein 13-jähriger Junge am 19. Juni 2016 in Heidelberg zehn Meter tief in einen Versorgungsschacht und verletzt sich lebensgefährlich. Laut Polizeibericht wollte der Junge gemeinsam mit drei anderen Kindern Fotos von dem Schacht unter der Erde machen.

Dabei rutschte das Gitter aus der Halterung und fiel in den Schacht, der Schüler wurde mit in die Tiefe gerissen. Ein anderer Junge, der mit einem Fuß auf dem Gitter stand, konnte sich gerade noch retten. Die Feuerwehr konnte den verunglückten 13-Jährigen bergen. Er erlitt mehrere Knochenbrüche und möglicherweise innere Verletzungen.