Auch in Stuttgart kontrollierte die Polizei Hochzeitsgäste. Foto: dpa

In Hamburg, Lübeck und Stuttgart verlegten am Wochenende gleich drei Hochzeitsgesellschaften ihre Feier auf die Straße. Vollbremsungen auf der Autobahn und der Einsatz illegaler Schusswaffen riefen die Polizei auf den Plan.

Stuttgart - Auf den ersten Blick klingt es nach keiner Neuigkeit, wenn bei Hochzeitsfeiern auch mal über die Stränge geschlagen und feucht-fröhlich gefeiert wird. Dabei verleihen manche Gäste ihrer Freude manchmal auf etwas merkwürdige Art und Weise Ausdruck. Was sich kurioserweise an einem Wochenende gleich dreimal abspielte, hat mit fröhlichen Feierlichkeiten allerdings wenig zu tun. In Hamburg, Lübeck und Stuttgart musste die Polizei eingreifen: Gefährliche Behinderung des Straßenverkehrs sowie der verbotene Einsatz von Schusswaffen riefen die Beamten auf den Plan.

Szenen wie aus einem Actionfilm

Zunächst sorgte eine türkische Hochzeitgesellschaft in Hamburg am Freitagabend für einen Polizeieinsatz, da eine Kolonne aus Sportwagen auf der Bundesstraße im Stadtteil Mümmelmannsberg mit ihren Manövern die anderen Verkehrsteilnehmer gefährdete. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, wurden andere Autos im letzten Moment zu ruckartigen Bremsungen gezwungen und rücksichtslos überholt. Zudem wurden während der Fahrt illegale Feuerwerkskörper abgefeuert. Der Clou: Neben etlichen Verkehrsdelikten, welche die Beamten aufnahmen, saß ausgerechnet auf dem Rücksitz des Brautpaars ein nicht angeschnalltes, sieben Jahre altes Kind.

Fahrlässiges Verhalten sorgt für Lebensgefahr

Keine 24 Stunden später rückte die Polizei auf der A226 bei Lübeck wegen eines ähnlichen Falls aus. Zeugen berichteten, dass aus einem Konvoi heraus Schüsse abgegeben wurden. Ein 21-Jähriger blockierte zudem die Autobahn: Er parkte sein Fahrzeug einfach quer über die beiden Fahrstreifen. Ein Großaufgebot der Polizei kontrollierte den 26 Pkw starken Tross und stellte mehrere Schusswaffen sicher. Nach NDR-Informationen sagte ein Gast „Eigentlich ist gar nichts passiert. Das war eine ganz normale Hochzeit.“

Auch in Stuttgart und der Region fallen im Rahmen von Hochzeiten immer wieder Schüsse und Straßen werden mutwillig zur Partymeile umfunktioniert. Erst in der Nacht auf Sonntag schossen zwei Jugendliche in Stuttgart-Degerloch aus dem Auto heraus mit einer Schreckschusspistole. Auch sie kamen von einer Hochzeit.