Das Bosch-Logo vor der Konzernzentrale auf der Schillerhöhe in Gerlingen.

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Schwäbische Sprüche zu Bosch und Bleyle erfreuen unsere Schwäbisch-Leser ganz besonders.

Schwäbische Sprüche zu Bosch und Bleyle erfreuen unsere Schwäbisch-Leser ganz besonders. Gestern schickte uns Leserin Ingrid Westphal aus Rutesheim "ein Gedicht von 1946 zitiert nach Theodor Heuss zu Robert Boschs Leben und Leistung, das alle Arbeitgeber in Stuttgart aufführt:

Hätt'sch dei Gosch g'halte,
no hätt' de d'r Bosch b'halte,
go'sch zu de Terrot Söhn',
der hat au koine bessere Löhn',
go'sch zom Eisema,
der tut au net meh' na,
go'sch zom Daimler,
isch d'r Lohn no viel kloiner,
go'sch na zum Hirth,
der zahlt au net, was de witt.
Wenn de des net witt, du Kopper,
no go'sch halt zu Zahn und Nopper.
Und bleibscht dort au a Weile,
no nemmt de z'letscht net amal meh d'r
Bleyle. Und wenn's nix isch em ganze
Land, no go'sch halt zom Verband,
und der mit seiner großa Gosch,
der schickt de halt au wieder zom Bosch."

Auch die Verwendung von Klötzle, Bindnagel und Strickle bewegt unsere Leser weiterhin intensiv. Leser Engelbert Eberwein aus Wolfschlugen schreibt: "Nun muss ich unbedingt eine kleine Geschichte erzählen in puncto Strickla ond Klötzla. In meiner Jugendzeit habe ich an einem Samstag meine Freundin in der Schweiz besucht (mit der ich übrigens 50 Jahre verheiratet bin). Damals habe ich einen Lloyd-Alexander gefahren, der noch einen Seilzug für die Kupplung hatte. Derselbe ist mir auf halber Strecke in die Schweiz gerissen. Zum Glück befand sich in der Nähe ein Bauernhaus. Dort bekam ich ein Garbenseil mit dem erwähnten Klötzle. Dieses konnte ich unten an der Gabel für das Kuplungsseil einhängen, und mit der Hand daran ziehen. So konnte ich meine Fahrt fortsetzen. Garbasoil und Klötzle sei Dank."

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Anneliese Auktor aus Auenwald. Sie schreibt: "Siegfried war jung, stets hungrig und wurde von seinen Kollegen als Bauerntölpel abgestempelt. Ganz besonders machten sie sich über seine dicken Vesperbrote lustig. Er aber meinte: ,Wenn d' Wurscht nomal so dick isch wie's Brot, kas Brot so dick sei, wie's will!"

P.S.: Eine wahre Fundgrube für Dialektfreunde ist übrigens die neue Festschrift zum zehnjährigen Bestehen des Fördervereins Schwäbischer Dialekt e.V. Auf mehr als 200 Seiten lassen sich darin Sprachforscher, Volkskundler und prominente Zeitgenossen von Boris Palmer bis Lothar Späth über die schwäbische Mundart aus. "Schwäbisch. Dialekt mit Tradition und Zukunft", Gomaringer Verlag. Gebundene Ausgabe, 24,95 Euro.

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