Die Wortbeiträge von Ali Al Ali aus Syrien und Ykalo Shishay aus Eritrea (von links) haben der Gedenkfeier zum Volkstrauertag Aktualität verliehen. Foto: Ines Rudel

Krieg und Vertreibung gehören nicht der Vergangenheit an. Das hat eine besondere Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Ostfildern deutlich gemacht

Ostfildern - Den Toten zweier Kriege zum bleibenden Gedächtnis, den Lebenden in Frieden zum mahnenden Vermächtnis“. Die Inschrift des Gefallenendenkmals auf dem Friedhof Nellingen ist den vielen Namen jener Deutscher vorangestellt, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen. Ihrer und der Opfer des Nationalsozialismus wird seit Jahrzehnten zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag gedacht. Doch ihr Andenken verblasst, je mehr Zeit vergeht und je mehr Zeitzeugen sterben. Welche Bedeutung kann der Volkstrauertag für ein Deutschland haben, das weder Krieg noch Kriegsfolgen kennt? In Ostfildern ist es an diesem trüben Sonntagnachmittag gelungen, eine mögliche Antwort auf diese Frage zu geben und den Gedenktag in die Gegenwart zu holen.