Ostergottesdienst auf dem Monte Scherbelino, der aus den Stuttgarter Kriegstrümmern errichtet ist. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Hoffnung, die sich mit Ostern, dem höchsten christlichen Fest, verbindet, hat es gerade nicht leicht. Doch man sollte sie nicht verlieren. Es ist auch eine Frage von Haltung. Ein Kommentar von Jan Sellner.

Hinter uns liegt der Karfreitag. Nach christlichem Verständnis ein Tag der Trauer und des Fastens. Seinen Namen hat der Karfreitag vom althochdeutschen „Kar“ für Klage. Sie erhob sich anlässlich der Kreuzigung eines gewissen Jesus von Nazareth vor mehr als 2000 Jahren. Schauplatz des Geschehens war Golgatha, ein Hügel bei Jerusalem. Bald darauf, am dritten Tag, verwandelte sich die Klage bei seinen Anhängern erst in Ungläubigkeit, dann in Freude: Das Grab, so erzählt es die Bibel, war leer, der Gekreuzigte, der die Sünden der Welt auf sich genommen hatte, war auferstanden. Der Karfreitag ist also aufs Engste mit dem darauffolgenden Osterfest verknüpft.