Jede dritte Schwangere wird per Kaiserschnitt entbunden Foto: dpa

Kaiserschnittentbindungen sind in Stuttgart immer noch sehr zahlreich: Mehr als ein Drittel der Babys kam so zur Welt im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu den Vorjahren aber zeichnet sich ein leichter Rückgang ab, die Frauen entscheiden sich eher für eine natürliche Entbindung.

Stuttgart - Die Kaiserschnittgeburt, die sich nach dem Terminkalender geschäftiger Paare richtet, liegt offenbar zwar noch im Trend, die Zahlen steigen allerdings nicht weiter. Landesweit hat im vergangenen Jahr jede dritte Frau per Kaiserschnitt entbunden. Die Rate von 32,2 Prozent wird nach Angaben des Statistischen Bundesamts jedoch in manchen Städten unterschritten, in anderen wiederum deutlich überschritten: In Stuttgart lag sie bei 35 Prozent, in Ludwigsburg bei 32,8 Prozent, in Böblingen bei 32 Prozent und in Esslingen mit 26 Prozent landesweit am niedrigsten.

Auswertungsgrundlage der Statistik sind die Daten von AOK-Versicherten in Baden-Württemberg. Berücksichtigt wurden nur Städte, wo jährlich mehr als 1000 Geburten stattfanden. Deutlich wurde im Vergleich zum Jahr 2010 aber, dass die Kaiserschnitt-Raten in den Städten der Region zwischen fast drei und 1,3 Prozent überall rückläufig sind. In Stuttgart ging die Quote um 1,6 Prozent zurück.

Die Landeshauptstadt rangiert unter anderem wegen ihrer hohen Spezialisierung auf Geburten mit Komplikationen im oberen Drittel bei Kaiserschnitten. „Nur circa fünf bis zehn Prozent möchten einen Wunsch-Kaiserschnitt“, sagt Professor Dr. Ulrich Karck, der Ärztliche Direktor der Frauenklinik am Klinikum Stuttgart. Ein Kaiserschnitt werde vor allem dann gewählt, wenn „Sicherheit von Mutter und Kind im Vordergrund“ stehen würden.