Marodes Dach im Blick: Die Kulisse im Gazi-Stadion lässt stimmungsmäßig zu wünschen übrig, seit das Dach der Gegentribüne abgestützt werden musste. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Wegen akuter Einsturzgefahr des Daches darf seit Juli niemand auf die Gegentribüne im Gazi-Stadion. Der Abbau verzögerte sich, doch zum Start der Rückrunde in der vierten Fußballliga Mitte Februar sollen die heimischen Fans wieder ihre angestammten Stehplätze einnehmen können.

Stuttgart - Das Dach der aus Sicherheitsgründen gesperrten Gegentribüne im Gazi-Stadion soll Ende Januar oder spätestens Anfang Februar abgebaut sein. Das hat Sportbürgermeister Martin Schairer (CDU) am Dienstag im Umwelt- und Technik-Ausschuss des Gemeinderats mitgeteilt. Der Termin hat sich damit um mindestens einen Monat verschoben. Der Grund dafür ist, dass die Ausschreibung der Arbeiten aufgehoben werden musste – „mangels geeigneter Bieter“ mit passendem Angebot. Inzwischen hat die Verwaltung die Vergabe der rund 230 000 Euro teuren Arbeiten ohne vergleichbare Ausschreibung eingeleitet.

Provisorium bis zur großen Lösung?

Dass die Fans der Stuttgarter Kickers nicht im Regen stehen, ist der Wille der CDU, die den Bericht beantragte. Im Frühjahr 2017 werde die Verwaltung eine Palette von Möglichkeiten und Kostenangaben vorstellen, sagte Schairer. Darunter ist wohl auch der Verzicht auf ein Dach. Schairer deutete nach Kontakt mit der Vereinsführung aber an, dass es auf ein Provisorium bis zur Realisierung einer größeren Lösung hinauslaufen könnte.

Klar sei, dass ein „abbruchreif aussehendes Stadion keine gute Stimmung macht“, sagte der Bürgermeister. Und gute Stimmung müsse sein, meinten mehrere Fraktionen, damit die Kickers auf dem weiten Weg in die dritte Liga richtig unterstützt werden. Die seit Juli wegen Einsturzgefahr des Daches gesperrte Gegentribüne mit Stehplätzen soll daher zumindest zum Start der Rückrunde am 18. Februar wieder verfügbar sein – dann ganz ohne Dach. Das galt den Stadträten als hinnehmbarer Termin, da es von den Weihnachtstagen an wenig Spielbetrieb gebe. Überlegungen der Stadträte, die Fans der Heimmannschaft auf die Haupttribüne zu bitten und dafür die Eintrittspreise zu senken, wurden schnell verworfen. Ihre angestammte Heimat sei die Gegentribüne, sagte Sportamtsleiter Günther Kuhnigk. Die Sitzplätze auf der Haupttribüne seien keine Alternative.