Weil der Stadt feiert 950-jähriges Jubiläum – 1075 wurde die Siedlung erstmals urkundlich erwähnt. Los gehen die zahlreichen Feierlichkeiten mit einem großen Mittelaltermarkt.
Menschen siedelten hier wohl schon um das Jahr 500 – erstmals urkundlich erwähnt wurde Weil der Stadt im Kreis Böblingen im Jahr 1075. In diesem Dokument, das als „Hirsauer Formular“ bekannt ist, räumte der Salierkaiser Heinrich IV. dem Hirsauer Kloster einige Freiheiten gegenüber der Stifterfamilie, den Grafen von Calw, ein. Auch Grundbesitz ging damals an das Kloster – nicht nur Weil der Stadt, sondern auch die heutigen Teilorte Münklingen, Merklingen und Hausen.
Seitdem ist einige Zeit vergangen – 950 Jahre, um genau zu sein. Dieses runde Jubiläum soll in der Keplerstadt auch gebürtig gefeiert werden, eine ganze Reihe an Veranstaltungen mit Festwochenenden und Vorträgen sind ab Juni in den vier Teilorten geplant. Los geht es aber schon im April, und zwar mit einer kleinen Zeitreise.
950 Jahre zurück in der Zeit
Denn das Jahr 1075 fällt auch mitten in die Zeit des Hochmittelalters. Mittelalterliches Flair soll anlässlich der 950-Jahr-Feierei im April vor die historische Weiler Stadtmauer einziehen: Vom 19. bis zum 21. April findet am Königstor ein Mittelaltermarkt statt. Veranstaltet wird das Spektakel von einer Agentur für Mittelaltermärkte, die sich bereits für ein ähnliches Event auf dem Carlo-Schmid-Platz im vergangenen Dezember verantwortlich zeichnete. Zur Veranstaltung im April haben sich bisher 43 Stände angemeldet, fünf mittelalterliche Lager soll es auch geben.
Geboten wird laut Veranstalter einiges: Besenbinder, Holzschnitzer, Gewandschneider und sogar ein Schmied zeigen an den Ständen ihre Kunst her, stehen Rede und Antwort. Auch Silberschmuck, Holzspielzeug, Honigwein, Liköre oder Felle werden angeboten. Für Kinder soll es ein ganzes Unterhaltungsprogramm geben: Mit einem handbetriebenem Holzriesenrad, Mäuseroulette oder Geschicklichkeitsspielen wie Eierknacken. Außerdem können sie sich am Glücksrad oder beim Korbflechten versuchen.
Gaukler, Kanonen und Dudelsack
Auf dem Markt unterwegs sind an allen Tagen außerdem der Gaukler Timelino, der Feuer spuckt und jongliert. Auch die Kanonenkugel des Barons von Münchhausen soll er im Gepäck haben. Zahlreiche Bands – die Gruppe Krless aus Prag, Capud Dravonis mit Dudelsack und Trommel, Nashoch Himilsanc mit Tiermasken und das Duo Infinity mit Feuershow – sorgen für das Rahmenprogramm. Hungrig muss auch niemand bleiben: Der Grill wird angefeuert, Flammkuchen, Pilzpfanne, Kirschbier und Met stehen auf der Speisekarte.
Geöffnet hat der Markt am Samstag von 14 bis 22 Uhr, Sonntag von 11 bis 22 Uhr und am Montag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, der Markt laut Veranstalter barrierefrei.
Weiter geht es mit den Feierlichkeiten dann im Sommer. Am 27. Juni ist ein Vortragsabend über das Jubiläum geplant, am 28. und 29. Juni folgt dann das Weiler Stadtfest. Das findet nur alle drei Jahre statt und steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des 950-jährigen Geburtstags. Im Juli und Oktober folgen Vorträge und Stadtfeste in Münklingen, Merklingen und Hausen.