Seit dem Jahr 2017 ist Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident. Wer waren seine Vorgänger? Klicken Sie sich durch die Bildergalerie. Foto: imago images/HMB-Media

Gerade hat Frank-Walter Steinmeier erklärt, für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident kandidieren zu wollen. Doch wer war eigentlich in den Jahren zuvor im Amt – und wofür waren die Vorgänger von Steinmeier bekannt? Ein kurzer Überblick.

Berlin - Früher Außenminister und SPD-Vizekanzler, nun Staatsoberhaupt der Bundesrepublik: Im Februar 2017 wurde Frank-Walter Steinmeier zum 12. Bundespräsidenten gewählt. Doch was war eigentlich vor ihm? Ein Überblick über die vier Vorgänger – und deren Wirken.

Joachim Gauck (2012 – 2017)

Joachim Gauck – im März 2012 gewählt und vereidigt – war der erste ehemalige DDR-Bürger in diesem Amt und der erste parteilose Bundespräsident. Unterstützt wurde er bei seiner Kandidatur allerdings von SPD und Grünen. Der Theologe und Bürgerrechtler galt als brillanter Redner, der immer wieder zum Engagement für Mitmenschen, insbesondere auch für Geflüchtete aufrief – und gegen nationalistische, populistische Bedrohungen. Sein Motto: „Die Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung.“ Für eine zweite Amtszeit kandidierte er aus Altersgründen nicht, seine Präsidentschaft endete im März 2017.

Christian Wulff (2010 – 2012)

Als Christian Wulff am 30. Juni 2010 gewählt wurde, war er mit damals 51 Jahren der jüngste Bundespräsident in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Jurist, CDU-Politiker und ehemaliger Ministerpräsident von Niedersachsen ist vor allem für Aussagen zur Integrationspolitik in Erinnerung geblieben. In einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2010 sagte er den berühmten Satz, dass „der Islam inzwischen auch zu Deutschland“ gehöre. Ende 2011 geriet er wegen einer möglichen Vorteilsnahme als Ministerpräsident massiv in die Kritik, sogar seine Immunität wurde im Zuge dieser Debatte aufgehoben. Im Frühjahr 2012 trat Wulff deshalb vom Amt als Bundespräsident zurück. 2014 sprach ihn das Landgericht Hannover dann von den Vorwürfen frei.

Horst Köhler (2004 – 2010)

Horst Köhler war geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds IWF, bevor er 2004 zum Bundespräsidenten gewählt wurde. In seiner Amtszeit mischte er sich immer wieder auch ins tagespolitische Geschäft ein, befand etwa die Agenda 2010 als nicht weitreichend genug und 2006 verweigerte er zwei Gesetzen wegen verfassungsrechtlicher Bedenken seine Unterschrift. Im Mai 2009 wurde Köhler für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Einige Monate später sorgte eine Äußerung von Köhler in einem Interview für Wirbel, wonach „im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege“. Ende Mai 2010 erklärte Horst Köhler mit Bezug darauf seinen Rücktritt.