Die Gäste sind in Esslingen aus zehn Foodtrucks und zwei Zelten mit Speisen versorgt worden. Foto:  

Mit der Premiere des neuen Straßenfests auf dem Esslinger Hafenmarkt sind die Veranstalter und die Stadt hoch zufrieden. Bei der Neuauflage im nächsten Jahr soll das Angebot erweitert werden.

Esslingen - Damit haben wir wirklich nicht gerechnet.“ Enzo Messinese, der zusammen mit Mark Wilke das erste Esslinger Streetfood-Festival organisiert hat, strahlt. Allen Unkenrufen zum Trotz, dass die große Zeit der Streetfood-Festivals schon wieder vorbei sei, sind am Wochenende zur Premiere des viertägigen Festivals die Besucher in Massen geströmt. Lediglich der Regen am Samstagabend hat dafür gesorgt, dass der Hafenmarkt für wenige Stunden nicht aus allen Nähten geplatzt ist.

Für alle Besucher – das sollen pro Tag laut Veranstalter bis zu 10 000 Menschen gewesen sein – gibt es eine erfreuliche Nachricht: Denn das Streetfood-Festival soll im kommenden Jahr eine Neuauflage erleben. Zwar habe es in der Vorbereitungsphase noch kleinere Probleme gegeben, und während des Festivals seien einzelne Beschwerden von Anwohnern bei der Stadt eingegangen, erzählt Gerhard Gorzellik, der Leiter des Esslinger Ordnungsamts.

„Eine Bereicherung für Esslingen“

Das neue Angebot sei aber von den Initiatoren innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt worden. Und wenn man dann den Ansturm der Besucher und den friedlichen Verlauf des Fests erlebt habe, sehe er keinen Grund, warum es im kommenden Jahr keine Wiederholung geben solle. „Besonders erfreulich ist, dass durch das Streetfood-Festival offenbar sehr viele Menschen angesprochen worden sind, die das Zwiebelfest im August eher gemieden haben“, ergänzt der Sprecher der Stadt, Roland Karpentier: „Auch so gesehen ist das Fest eine absolute Bereicherung für Esslingen.“ Nach einigen Querelen zwischen der Stadt und den Zwiebelfestwirten kam Anfang des Jahres das Aus für die Traditionshocketse – nach 32 Jahren. Erst 2021 soll es einen Nachfolger geben.

„Unsere Erwartungen sind wirklich ganz weit übertroffen worden“, betont Messinese. Umso beachtlicher sei diese Resonanz, wenn man bedenke, dass die Stadt Esslingen den Organisatoren den Hafenmarkt erst vor zwei Monaten als Standort angeboten und man auch nicht im großen Umfang für das Festival geworben habe. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung der Stadtverwaltung“, betont Messinese, der sich ursprünglich mit seinem Konzept auch für die Nachfolgeveranstaltung für das Zwiebelfest beworben – und dabei gegen Stuttgarter und Esslinger Gastronomen den Kürzeren gezogen hatte. Diese laden nun vom 2. bis zum 12. August auf den Marktplatz. „Der Hafenmarkt ist ein toller Ort für das Streetfood-Festival“, sagt Messinese. Auch an der Zeitdauer von vier Tagen wollen er und Mark Wilke nichts ändern. Allerdings soll es im nächsten Jahr noch einen speziellen Tag für Vereine geben. Und das Angebot an Speisen soll vielfältiger werden.

Deutlich mehr Angebote für Veganer

„In diesem Jahr hatten wir vergleichsweise wenig Angebote für Veganer“, bilanziert Messinese selbstkritisch. Das sei aber der kurzen Vorlaufzeit geschuldet gewesen. 2020 werde hier nachgelegt. Positiv angekommen bei den Gästen wie bei vielen Anwohnern sei auch das eher dezente Begleitprogramm. Messinese hatte dafür unter anderem Straßenmusiker angeheuert. Auch die Kinderzirkus-Veranstaltungen am Familiensonntag seien auf Begeisterung beim Nachwuchs und den Eltern gestoßen. Messinese: „Das Streetfood-Festival hat den Charakter eines Quartier- oder Straßenfests gehabt.“

Zu welchem Zeitpunkt die Neuauflage konkret stattfinden soll, steht noch nicht fest. Noch in dieser Woche wollen sich die Veranstalter mit dem Ordnungsamt treffen. Dann geht es um kleine organisatorische Verbesserungsmöglichkeiten im kommenden Jahr – und um einen Termin.