Die Garbe an der Plieninger Filderhauptstraße sieht farblich nun wieder eher so aus wie anno dazumal. Foto: Jacqueline Fritsch

Das Wirtshaus mit Tradition ist in der ruhigen Phase der Pandemie renoviert worden. Langsam zieht das Geschäft wieder an – auch durch den allseits beliebten Biergarten.

Plieningen - Marius Tim Schlatter will seine Gaststätte aufhübschen. Der Geschäftsführer des Hotels und Restaurants Garbe hatte schon länger geplant, dem Gebäude einen neuen Anstrich zu verpassen. „Deshalb haben wir jetzt die Corona-Zeit genutzt und das Haus denkmalgerecht verschönert“, sagt er. Statt gelblich ist die Fassade nun cremefarben. Die alten Fensterverschläge sind geblieben und haben einen tannengrünen Anstrich bekommen. „Früher war das ganze Gebäude so grün, daran haben wir uns orientiert“, sagt Schlatter.

Sorge wegen der Renovierungskosten

Etwas mutig sei es gewesen, die Malerarbeiten gerade in die Zeit zu legen, in der sich viele Unternehmen Sorgen um die Zukunft und ihre Finanzen machen. „Wir hatten schon Angst, dass wir uns das nicht leisten können“, sagt Schlatter, „aber man muss jetzt einfach nach vorne blicken“. Etwa drei Wochen lang stand das Gerüst nun gut sichtbar um das ganze Haus – gelegen zwischen dem Bezirksrathaus in Plieningen und der Universität Hohenheim – herum. In wenigen Tagen soll die neue Fassade fertig sein.

Seit rund einer Woche dürfen Marius Tim Schlatter und seine Kollegen wieder Gäste empfangen. Aber auch während der Zwangspause aufgrund des Coronavirus sei in der Garbe jeden Tag gekocht worden – Gäste konnten die Speisen entweder abholen oder sie sich liefern lassen. „Wir haben auch Essensrationen angeboten, also vakuumierte Produkte, die man zu Hause zubereiten kann, damit man genau das Essen hat, das man hier bekommen würde“, erklärt Schlatter.

Biergarten-Feeling soll trotzdem erhalten werden

Seit der Wiedereröffnung profitiert das Team der Plieninger Garbe nun vor allem vom Biergarten. „Drinnen dürften wir nur etwa ein Drittel der Plätze besetzen, um den Abstand einhalten zu können“, sagt Marius Tim Schlatter. Das sei draußen deutlich einfacher. Dennoch müsse man die Gäste vereinzelt an den Tischen platzieren und darauf achten, dass nur Personen aus höchstens zwei Haushalten an einem Tisch sitzen, wie es die Vorgabe vorsieht. „Wir versuchen, das Biergarten-Feeling trotzdem aufrecht zu halten, und das klappt bisher ganz gut“, sagt Schlatter. Die Gäste sollten lediglich etwas mehr Geduld mitbringen als sonst.

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Für das Personal ändere sich bis auf das Tragen eines Mundschutzes nicht viel. „Wir haben schon immer Desinfektionsmittel für die Gäste bereitgestellt und viel Wert auf Hygiene gelegt“, sagt Schlatter. Seit der Zwangsschließung wegen des Coronavirus hätte Schlatter noch keinen seiner Mitarbeiter verloren, sagt er. „Die Festangestellten konnte wir alle halten, und die Studenten, die bei uns arbeiten, tragen sich sowieso selbstständig in den Dienstplan ein, je nachdem, wann sie Zeit haben“, sagt Schlatter. So kann er nun mit voller Besetzung wieder in die Bewirtung starten – und mit einem frisch gestrichenen Gebäude. „Wir wollen, dass die Garbe immer mehr erstrahlt“, sagt er.