Jörn Flohr, Steffen Jaworski und Vincenzo Alfonso (von links) sind die neuen Gastgeber im Schützenhaus Neckarweihingen. Foto: Werner Kuhnle

Nachdem Sebastian Maier in die Marktwirtschaft nach Besigheim wechselte, hat das Restaurant am Rand von Neckarweihingen einen neuen Pächter: Steffen Jaworski. Wie geht es mit ihm in dem Traditionslokal weiter?

Das Schützenhaus in Neckarweihingen ist kein Restaurant, an dem man zufällig vorbeiläuft oder -fährt. Es liegt weit draußen, mitten im Grünen zwischen Marbach und Neckarweihingen. Ein idyllischer Ort mit einem kleinen, schnuckeligen Restaurant. Steffen Jaworski hat sich auf Anhieb verliebt. Der 44-jährige Restaurantfachmann hat zuvor 14 Jahre lang die Lehmgrube in Bietigheim betrieben, dort macht jetzt sein Geschäftspartner weiter. Für Steffen Jaworski ist nun das Schützenhaus „so ein bisschen mein Wohnzimmer“, wie er es selbst ausdrückt.

Die Gaststube ist gemütlich und heimelig. Foto: Werner Kuhnle

Die Atmosphäre passt dazu gut. Der große Raum mit seinen beiden Nischen wirkt trotz der dunkelgrünen, fürs Schützenhaus typischen, Wand hell, gemütlich und heimelig. Die Hirschgeweihe an Wand und Decke sind stimmig im rustikal-modernen Bild. Ein Ort zum Wohlfühlen, nicht nur für den Wirt. Kurz bevor sein Vorgänger Sebastian Maier zum Jahreswechsel in die Marktwirtschaft nach Besigheim wechselte, hat Steffen Jaworski im Schützenhaus in Neckarweihingen den Pachtvertrag unterschrieben. In den vergangenen sechs Monaten gab es Einiges an Umbauarbeiten, Anfang Juni wurde dann Eröffnung gefeiert.

Italo-Küche als Ergänzung

In der Küche bleibt vieles beim gutbürgerlich-schwäbischen Konzept. „Wir legen viel Wert auf Frische und Qualität“, sagt Jaworski. Und eine kleinen Erweiterung gibt es außerdem: Italienische Speisen. Denn neben Küchenchef Jörn Flohr steht auch Vincenzo Alfonso, ein Italiener, in der Küche. „Wir sind deshalb keine Pizzeria“, macht der Chef klar. „Aber es gibt zum Beispiel auch mal Bistecca oder Saltimbocca.“ Heißt: Wenn Gäste kommen, bei denen der eine Lust auf schwäbische Maultaschen oder Kutteln hat und der andere Gusto auf beispielsweise Spaghetti Vongole, dann kommt jeder auf seine Kosten.

Beim Umbau wurde auch die Terrasse vergrößert. Foto: Werner Kuhnle

Auf dem Schwäbischen bleibt aber weiter das Hauptaugenmerk. Dazu gehört auch der Rostbraten, für den das Schützenhaus auch schon zu Sebastian Maiers Zeiten bekannt war. Steffen Jaworskis Köche bereiten ihn aus argentinischem Rodeo-Fleisch zu und „wir haben eine tolle Jus“, sagt der neue Pächter. „Die Resonanz der Gäste darauf war bislang sehr gut.“

Apropos Gäste. Die kamen nach der Wiedereröffnung zunächst noch nicht in Massen, was Steffen Jaworski aber für den Start auch ganz gut fand. „Jetzt wird es immer mehr“, sagt er. Weil sich das Schützenhaus aufgrund seiner Lage weit draußen, wo man niemanden stört, auch gut für Veranstaltungen eignet, plant Jaworski in den Sommermonaten etwa alle vier Wochen ein Event mit Live-Musik. „Das Restaurant ist prädestiniert für Feierlichkeiten“, sagt der 44-Jährige.

Zu den Gerichten auf der Speisekarte ist übrigens jeweils ein dazu passender Wein vermerkt. Viele der Tropfen kommen aus der Umgebung, es sind aber auch andere deutsche Lagen in der Karte und – naturalmente – einige italienische Weine.