Terry Zeimpekoglou vor einem Jahr im Monokel 57: Den Laden gibt es nicht mehr. Doch vielleicht macht er bald an anderer Stelle wieder auf. Foto: Archiv N. Kanter

Nach nur einem Jahr mussten die Betreiber ihren Café-Kiosk in Leinfelden-Echterdingen bereits wieder räumen. Der Hauptgrund ist zwar nicht die Corona-Krise, doch sie hat ein Stück weit dazu beigetragen.

Leinfelden-Echterdingen - Die Stammgäste des Monokel 57 haben es freilich längst gemerkt: Der etwas andere – und deshalb beliebte – Café-Kiosk ist aus dem Echterdinger Stadtbild schon wieder verschwunden. Handwerker sind gerade dabei, die Räume an der Hauptstraße 57 frisch herzurichten; bis Anfang März hatten hier Terry Zeimpekoglou und seine Frau Sarah Archut-Zeimpekoglou den Kaffee zweier kleiner Röstereien samt hübschen Milchschaum-Muster ausgeschenkt.

Der Laden – mit Hirsch an der Wand – hatte etwas von einem Wohnzimmer. Durchschnaufen, entspannen, ins Gespräch kommen: Den Betreibern ging es vor allem um die Geselligkeit. „Wie bei einem Grillfest, so soll es sein“, hat Terry Zeimpekoglou kurz nach der Eröffnung das Konzept des Kaffee-Treffpunkts beschrieben. „Nur Würste verkaufen wir nicht.“ Für alle Eiligen gab es das Heißgetränk auch im umweltfreundlichen Recup-Becher. Denn auch die Nachhaltigkeit lag und liegt dem Gastronomen-Paar am Herzen. Gerüchten nach sollen fortan die Betreiber eines anderen Cafés an der Hauptstraße 57 ihr Glück versuchen.

Es wäre schwer gewesen, die Corona-Regeln hier umzusetzen

Auf der Facebook-Seite von Monokel 57 wird dazu gereimt: „Corona hat uns nicht vertrieben, wir wären auch noch hier geblieben. Die Rente ist noch nicht eingetroffen. Wir haben unseren Kaffee nicht selbst gesoffen.“ Sarah Archut-Zeimpekoglou erklärt unserer Zeitung: „Wir hatten nur einen Jahresvertrag.“ Dieser sei einen Monat nach dem deutschlandweiten Shutdown ausgelaufen. Die Betreiber hatten schon kurz zuvor ihren Laden dicht gemacht, weil sie gemerkt hätten, dass auf so kleinem Raum die Corona-Regeln nicht umzusetzen seien. „Bei uns haben sich immer kleine Gruppen getroffen“, sagt die Gastronomin. Und: „So wollten wir nicht arbeiten.“

Unabhängig davon hatten die beiden gehofft, dass der Mietvertrag für ihr Monokel 57 verlängert wird – dem aber war nicht so. „Wegen der Corona-Krise konnten wir uns dann leider auch nicht von unseren Gästen verabschieden“, bedauert Sarah Archut-Zeimpekoglou.

Wohl kein Abschied für immer

Ein Abschied für immer wird es derweil aber eher nicht sein. „Das Monokel 57 soll weiterleben“, sagt sie. Und das sehr gerne auf den Fildern – wenn möglich sogar wieder in Echterdingen. Denn dort hätten sie im vergangenem Jahr sehr viel Zuspruch erhalten, berichtet das Paar. „Das hat uns ermutigt, dran zu bleiben“, sagt sie. Noch aber sind die beiden auf der Suche, nach der richtigen Lokalität für ihren Neustart. Auch dazu findet sich ein Reim auf ihrer Facebook-Seite: „Wir suchen einen neuen Ort, und ihr findet uns hoffentlich ganz bald dort.“