In der Höllgasse hoffen gleich drei Junggastronomen auf das Ende der Gastro-Verbots. Foto: /Gottfried Stoppel

Schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs wohl ab Mitte Mai: die Gastronomen im Kreis sehen zumindest etwas Licht am Ende des Tunnels. Die Unterstützung durch Fans und Stammkunden bisher, die hat immerhin gut getan.

Gastwirtschaft - Es ist ein kleiner Lichtblick für die lokale Gastronomie, die Aussicht, wohl zur Monatsmitte zumindest im Außenbereich in gewissem Ausmaß wieder den Betrieb aufnehmen zu können. Und bis Pfingsten dann möglicherweise auch unter strengen Auflagen im Innenbereich der Restaurants und Wirtshäuser. Allerdings, das bemängeln alle Wirtsleute zwischen Fellbach und Plüderhausen oder zwischen Spiegelberg-Jux und Weinstadt-Baach, die Aussagen sind gar zu schwammig – keiner weiß genau wo er dran ist, wann genau und unter welchen womöglich ziemlich restriktiven Sicherheits- Hygiene und Abstandsbestimmungen.

Die Extrawurst für den Profifußball schmeckt nicht allen

Bei den Nachbarn in Bayern sei das schon etwas deutlicher, heißt es, da stehe zumindest das Datum 18. Mai für die Biergärten und ähnliche Außenbewirtschaftung. Ja, und der Profi-Fußball – da wundert sich der Wirt. und der kruglose Wirtshauskicker schüttelt verwundert den Fanschal ob der vielen recht halb gar erscheinenden Stadion-Extrawurst.

In Schorndorf sagt derweil der jüngst mit einem Michelinstern bedachte Koch Nico Burkhardt, der in Aussicht gestellte Start in den Außenbereichen sei zwar besser als nichts für den Pfauen. Wer aber ohnehin vergleichsweise wenig Platz im Außenbereich und auf der Terrasse habe, halte das noch längst nicht für die ersehnte Wende zum wirtschaftlich Besseren. In der gesamten gastronomisch erst seit kurzem neu und engagiert aufgestellten Schorndorfer Höllgasse sehnt man sich dringend nach zumindest ansatzweisem Normalbetrieb auch in den Restaurants. Wobei bislang – auch Dank der Unterstützung durch Stammkunden und Fans – zumindest der Bestand der kulinarischen Einrichtungen noch nicht akut gefährdet sei.

Aktion „Rettet die Höllgasse“ bringt 11 000 Euro Spenden

Begeistert ist Burkhardt in dem Zusammenhang von der Resonanz auf die im März ins Leben gerufene Aktion „Rettet die Höllgasse“. Rund 11 000 Euro sind über die von ihm mit initiierte „Gofundme“-Kampagne zusammengekommen. Geld für drei junge Gastronomen, die dort angetreten sind, um im idyllischen Altstadtambiente kulinarisch Vollgas zu geben. Und die, so stand es in der Bitte um Unterstützung, nicht über die Rücklagen verfügen, „um eine längere Durststrecke heil zu überstehen und nach der Krise wieder für Euch da zu sein“. Er habe nie erwartet, sagt der Maître des Schorndorfer Pfauen, dass so viel Geld zusammenkomme – „das hat uns geholfen“.

Über die Solidarität mancher Gäste habe sich auch manch anderer Wirt im Remstal freuen können – auch wenn es sich da eher um symbolische Gesten handle, berichtet aus der Remstal Tourismus-Geschäftsstelle in Endersbach der Geschäftsführer Werner Bader. Die Touristiker hätten Gutscheinanforderungen an bestimmte Restaurants in Höhe von einigen Tausend Euro weitergereicht.

In Stetten, beim Lammwirt Alexander Hödl, herrscht noch Skepsis über die nahe gastronomische Zukunft. Seine Befürchtung ist, dass im Außenbereich zu wenig Plätze bleiben, um eine Bedienung zu rechtfertigen. Dann werde er vorläufig eher beim hervorragend angenommenen Abverkauf bleiben.

Markus Polinski, der Patron im Hebsacker Hotel Lamm, meint, der in Aussicht gestellte Neuanfang sei zumindest besser als die jetzige Situation. Beschäftigte in Kurzarbeit, nur Azubis mit beim Kochen der Verkaufs-Gerichte: Klar, im Außenbereich werde – so die Freigabe komme – gestartet, allerdings müsse klar sein, unter welchen Bedingungen. Die Hoffnung im Lamm sei, mit nötigem Abstand 30 Leute unterzubringen – eventuell mit Plexiglas-Abtrennungen zwischen den Tischen. „Das wäre ein Anfang.“